BPI warnt vor nicht zugelassenen Vitamin-Präparaten
(Berlin) - Als bewusste, grobe Irreführung" hat der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) den Vorwurf zurückgewiesen, die Pharmaindustrie wolle den Verbrauchern die notwendige Vitaminversorgung vorenthalten. Die marktschreierischen Werbeplakate des Dr. Rath, die bundesweit in deutsche Großstädte aushängen, haben den Zweck, nicht zugelassene Arzneimittel auf unlautere Weise an den Mann zu bringen. Das ist durch und durch unseriös", so BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Hans Sendler.
Hintergrund der PR-Kampagne sei offensichtlich die Tagung des Codex Alimentarius Komitees Ernährung und diätische Lebensmittel", die von heute (19.) bis zum 23. Juni in Berlin stattfindet. Diese gemeinsame Kommission von Weltgesundheits- und Welternährungsorganisation habe die Aufgabe, internationale Lebensmittelstandards festzulegen etwa auch für die Tageshöchstdosen von Vitaminen - um damit die Gesundheit der Verbraucher zu schützen.
In einer großangelegten Werbekampagne behauptet der in den Niederlanden agierende Mediziner Dr. Matthias Rath, ein Pharma-Kartell" habe den Gesundheits- und Lebensinteressen der gesamten Menschheit den Krieg erklärt". Die Motivation des Mediziners liegt nach Ansicht des BPI auf der Hand: Rath vertreibt Vitaminprodukte, deren Dosierungen so hoch sind, dass sie nach geltendem Recht in Deutschland als Arzneimittel zugelassen werden müssten. Denn Vitamine gelten in Deutschland wie in den meisten Ländern nur bis zu einer bestimmten Dosierung als freiverkäufliche Nahrungsergänzungsmittel. Für diese Arznei-Zulassung müsste Rath wissenschaftliche Studien vorlegen, die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der Produkte beweisen. Doch Rath weigert sich, den für alle Arzneimittelhersteller notwendigen und aus Verbraucherschutzgründen unverzichtbaren - Zulassungsweg zu beschreiten", so Dr. Sendler. Nach Auskunft der für Arzneimittelzulassung zuständigen Behörde in Berlin hat Dr. Rath für keines seiner Produkte eine Zulassung beantragt.
Der Vorwurf, die Pharmaindustrie halte der Bevölkerung Vitamine vor, ist nach Meinung des BPI absurd". Ein Blick in die Apotheken beweise, das Gegenteil. Wer aus gesundheitlichen Gründen hochdosierte Vitaminprodukte einnehmen müsse, solle sich mit seinem Arzt beraten, so der BPI. Für diesen Fall gäbe es eine Auswahl an zugelassenen Produkten, die in einem regulären Zulassungsverfahren ihre Wirksamkeit und Unbedenklichkeit unter Beweis gestellt hätten. Überdies gäbe es zahlreiche freiverkäufliche Vitamin-Präparate, die die zulässige Vitamindosis nicht überschritten.
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