Branchenübergreifender Dialog auf dem VDEW-Symposium: Ausbau erneuerbarer Energien effizient voranbringen / Ziel ist der europaweite Handel mit Grünstrom-Zertifikaten
(Berlin) - "Die deutsche Stromwirtschaft hat auf dem Symposium 'VDEW-Integrationsmodell' deutlich gemacht, dass sie den Ausbau der erneuerbaren Energien unterstützt." Das erklärte Roger Kohlmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), zum Abschluss der Fachtagung in Berlin. Die intensiven Diskussionen am 25. und 26. Oktober 2005 hätten bestätigt, dass zukunftsweisende Lösungen den branchenübergreifenden Dialog brauchen.
Rund 50 Teilnehmer waren der Einladung des Branchenverbandes gefolgt und setzten sich in Workshops mit dem VDEW-Vorschlag zur effizienteren Förderung der erneuerbaren Energien auseinander. Wie der VDEW weiter berichtet, wurden dabei auch die Ergebnisse einer Studie der Energy Environment Forecast Analysis GmbH (EEFA) vorgestellt. Sie weise deutliche volkswirtschaftliche Kosteneinsparungen aus, die mit dem Integrationsmodell erreicht werden könnten.
Aus Sicht der Gutachter ließen sich bei einem Anteil der Erneuerbaren von 20 Prozent im Jahr 2020 Einsparungen von insgesamt mehr als drei Milliarden Euro im Zeitraum 2007 bis 2020 realisieren. Dabei wurde vom Einsatz der kostengünstigsten regenerativen Energiequellen ausgegangen, erläutert VDEW. Teilnehmer der Veranstaltung signalisierten Interesse an einer weiterführenden Diskussion zu den Eingangsparametern, der Methode und den resultierenden Ergebnissen dieses Gutachtens. Der VDEW werde kurzfristig ein Fachgespräch mit den Gutachtern organisieren.
"In den Workshops zeigte sich, dass zu der Zielsetzung eines weiteren Ausbaus der erneuerbaren Energien ein Konsens zwischen der Energiewirtschaft und den Vertretern der Erneuerbaren-Verbände besteht", betonte Kohlmann. Übereinstimmend wurde zudem das Erfordernis einer Markt- und Systemintegration der erneuerbaren Energien erkannt. Zu untersuchen sei jedoch die Frage, ob eine deutliche Kostensenkung sowie eine langfristig erforderliche Wettbewerbsfähigkeit der Stromerzeugung aus Erneuerbaren nicht auch im Zuge einer Überarbeitung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) erreichbar sei.
Bei der Diskussion um Fördersysteme für erneuerbare Energien komme es immer wieder darauf an, nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Kohlmann: "Ein auf nationaler Ebene modifiziertes EEG ist beispielsweise nicht mit dem VDEW-Integrationsmodell zu vergleichen, das einen europaweiten Handel mit Grünstrom-Zertifikaten vorsieht." Um eine faire Bewertung der jeweiligen Chancen und Risiken zu gewährleisten, dürfe zum Vergleich nicht ein deutsches Modell heran gezogen werden, sondern ein europäisches System mit Einspeisevergütungen.
"Die konstruktive Diskussion auf der Veranstaltung hat zu einer Vertrauensbildung beigetragen", betonte Kohlmann. Der Weg für eine sachorientierte Zusammenarbeit sei geebnet. Dies zeige sich auch im übereinstimmenden Interesse der Symposiums-Teilnehmer, den Dialog fortzusetzen.
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Verband der Elektrizitätswirtschaft e.V. (VDEW)
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