Pressemitteilung | B.A.U.M. e.V. - Bundesdeutscher Arbeitskreis für umweltbewußtes Management

Bundeswirtschaftsminister gibt falsches Signal für Klimaschutz und Solarenergie

(Hamburg) - Das Bundeswirtschaftsministerium hat am 25. Juli 2001 die Fördersätze für Solarwärmeanlagen drastisch gekürzt. Schon ab heute erhalten Antragsteller nur noch pauschal 170 Mark pro Quadratmeter Solarkollektor. Das sind bis zu 50 Prozent weniger als noch einen Tag zuvor. Die Förderung für neue Heizkessel wurde vollständig
gestrichen.

"Quasi im Handstreich hat Bundeswirtschaftsminister Werner Müller die Förderprogramme verändert und für beträchtliche Verunsicherung unter den Verbrauchern, Handwerkern und Solarfirmen gesorgt. Während Bundesumweltminister Jürgen Trittin sich um eine Einigung auf der Weltklimakonferenz in Bonn bemühte, setzt das Wirtschaftsministerium den Rotstift beim praktischen Klimaschutz an. Wir brauchen eine beständige und berechenbare Förderpolitik, die beim Verbraucher das Interesse an Erneuerbaren Energien fördert. Nur so können die Erneuerbare Energien rasch in den Markt eingeführt werden für mehr Klimaschutz, Öleinsparung und Arbeitsplätze," erklärt Gerhard Stryi-Hipp, Geschäftsführer des Deutschen Fachverbands Solarenergie (DFS). Der DFS ist einer der Träger von "Solar - na klar!", der bisher größten bundesweiten Informationskampagne für die Nutzung von Solarwärme.

Flachkollektoranlagen wurden bisher vom Bund mit 250 Mark pro Quadratmeter Kollektorfläche unterstützt, Vakuumröhrenkollektoren mit 325 Mark pro Quadratmeter. Wurde gleichzeitig der Heizkessel erneuert, gab es vom Bund einen Zuschuss von bis zu 500 Mark. Das Marktanreizprogramm der Bundesregierung hat sich als sehr erfolgreich erwiesen. Im letzten Jahr gab es ein Marktwachstum von über 40 Prozent. Für 2002 wird ein Wachstum von 50 Prozent erwartet. "Es ist keine vernünftige Politik, einerseits Bedarf zu wecken und dann den Erfolg nicht mehr sicherzustellen. Die Fördergelder müssen dem Bedarf angepaßt werden, damit das Programm reibungslos weiter läuft," erklärt Stryi-Hipp. "Die Entscheidung des Bundeswirtschaftsministers kann den Solarzug nicht mehr aufhalten. Doch es besteht die Gefahr, dass das Wachstum deutlich niedriger ausfällt als erwartet."

Initiator von "Solar - na klar!" ist B.A.U.M., der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewußtes Management e.V.. Die herstellerneutrale Informationskampagne bietet ein umfangreiches Internetangebot sowie ein "Solar - na klar!"-Informationspaket mit 40seitiger Broschüre, Videokassette und einer Liste wohnortnaher Handwerksbetriebe. Dies ist für eine Versandkostenpauschale von DM 9,50 über die Hotline 0180-5001871 erhältlich. Die Broschüre und das Handwerkerverzeichnis können auch von der Website www.solar-na-klar.de kostenlos heruntergeladen werden.

Schirmherren von "Solar - na klar!" sind Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundesumweltminister Jürgen Trittin. Alle 16 Bundesländer unterstützen die Kampagne. Maßgeblich gefördert wird "Solar - na klar!" durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Zu den Trägern und Förderern gehören neben B.A.U.M. und dem DFS der Bund Deutscher Architekten (BDA), der Bundesverband Solarenergie (BSE), die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS), der Deutsche Großhandelsverband Haustechnik (DGH), der Deutsche Naturschutzring (DNR) und der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). Kooperationspartner und Sponsor ist die Ruhrgas AG. Die Allianz Umweltstiftung unterstützt "Solar - na klar!" mit dem Projekt "SolarSchulen 2000" und finanziert zirca 100 Solarwärmeanlagen für ausgewählte Schulen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesdeutscher Arbeitskreis für umweltbewußtes Management e.V. (B.A.U.M.) Osterstr. 58 20259 Hamburg Telefon: 040/49071100 Telefax: 040/49071199

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