BVMed-Jahresbericht 2003/04 erschienen / Innovationen sind der Motor unserer Gesundheitswirtschaft aber der Motor stottert
(Berlin) - Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) hat davor gewarnt, die Chancen der Gesundheitswirtschaft als Wachstumsmarkt zu verpassen, wenn die Rahmenbedingungen für Innovationen nicht deutlich verbessert werden. Innovationen sind der Motor der Wirtschaft. Das trifft vor allem auf die Gesundheitswirtschaft zu, die an der Schwelle zu dem wichtigsten Zukunftsmarkt steht. Das bedingt aber, dass wir Innovationen beispielsweise der Medizintechnologie endlich als Chance begreifen und Hemmnisse beseitigen, sagte BVMed-Geschäftsführer Joachim M. Schmitt bei der Vorstellung des Jahresberichts 2003/04 in Berlin.
Nach Ansicht des BVMed gebe es zahlreiche Fakten, die verdeutlichen würden, dass der Motor Innovationen im Bereich der Medizintechnologien erheblich stottere:
- Der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Umsatz der Unternehmen der Medizintechnologie ist in den letzten fünf Jahren von 10 Prozent auf 7 Prozent gesunken. Das zeigt eine aktuelle BVMed-Umfrage.
- Forschung und Entwicklung in der Medizintechnologie finden fast kaum noch in Deutschland statt. So herrscht beispielsweise in den USA ein wesentlich innovationsfreundlicheres Klima.
- Der Trend zur Verlagerung von Produktionsstätten ins Ausland Osteuropa und Asien seien exemplarisch genannt setzt sich fort. In Deutschland stagniert die Zahl der Arbeitsplätze in der Medizintechnologie mit 100.000 Stellen erstmals und ist sogar leicht rückläufig.
- Der Preisdruck auf die Unternehmen nimmt weiter zu. Beispielsweise durch die DRGs im Krankenhaussektor oder überbürokratische Preissenkungsmechanismen im Hilfsmittelbereich. Sinkende Gewinne wirken sich wiederum negativ auf die Investitionen in Forschung und Entwicklung aus.
- Starre sektorale Budgets, Fehlanreize im Vergütungssystem und intransparente Technologiebewertungsverfahren führen dazu, dass Innovationen der Medizintechnologie kaum noch oder nur verzögert eingeführt werden.
Wir brauchen ein partnerschaftliches Miteinander aller Beteiligten Politik, Krankenkassen, Klinikverwalter, Ärzte, Pfleger und Unternehmen um innovative Medizintechnologien als Investition in die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Menschen im öffentlichen Bewusstsein zu etablieren, heißt es in dem 24-seitigen Jahresbericht des BVMed.
Neben aktuellen gesundheitspolitischen Themen enthält der Jahresbericht 2003/04 Informationen rund um die Medizintechnologiebranche und aus den BVMed-Referaten Gesundheitssystem, Krankenversicherung, Homecare, Medizinprodukterecht, Verbraucherschutz und Kommunikation. Außerdem werden Informationen zu der inhaltlichen Arbeit der über 40 BVMed-Arbeitsgremien gegeben.
Der 24-seitige Jahresbericht kann kostenlos beim BVMed angefordert oder im Internet heruntergeladen werden. Die Adresse lautet www.bvmed.de (Publikationen).
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed)
Manfred Beeres M.A., Leiter Kommunikation/Presse
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