BVMW gegen Verlängerung der Abschreibungsfristen
(Berlin) Arbeitsplatzverluste, Konkurse und die Verlagerung von Beschäftigungsmöglichkeiten ins Ausland erwartet der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), Dieter Härthe, wenn sich die Bundesregierung mit ihren Plänen zur Verlängerung der Abschreibungsfristen für Ausrüstungsinvestitionen durchsetzt. Härthe forderte die Politiker auf, der Abschreibungsproblematik innerhalb der laufenden Steuerverhandlungen den gebührenden Platz einzuräumen.
Bisher habe die Bundesregierung die die wirkliche Bedeutung des Problems offenbar noch nicht erkannt habe - hier unzulässigerweise am Parlament vorbei agiert. Eine Verlängerung der Abschreibungsfristen, so Härthe, stelle vor allem für kleine und mittlere Unternehmen eine Steuererhöhung auf kaltem Wege und ein nicht zu unterschätzendes Innovationshindernis dar. Eine solche Verlängerung bewirke eine Überalterung der Ausrüstung und reduziere die Chancen im Wettbewerb, weil die ausländische Konkurrenz bei kürzeren Abschreibungszeiten moderner sein könne. Internationale Vergleiche, so Härthe, machten die Benachteiligung insbesondere kleiner und mittlerer Unternehmen in Deutschland offenkundig. So könnten z. B. Verarbeitungsmaschinen in Frankreich und den Niederlanden innerhalb von fünf Jahren abgeschrieben werden in Deutschland, nach den Plänen des Bundesfinanzministers, künftig erst nach 18 Jahren. Unverantwortlich sei beispielsweise auch ein Einsatz von Büromöbeln über einen Zeitraum von 15 Jahren.
Nachteile aus einer restriktiven Abschreibungspolitik entstünden nicht nur den Investoren, sondern vor allem auch den Herstellern von Ausrüstungsgütern, die ihre Produkte nicht mehr absetzen könnten. Schaden entstünde aber auch für das Ansehen des Standortes selbst. So sei, kritisierte Härthe, eine Heraufsetzung der Nutzungsdauer für Computer von vier auf sechs Jahre ein höchst ungeeigneter Beitrag der Bundesregierung zur Weiterentwicklung des Hightech-Standortes Deutschland.
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