Pressemitteilung | (bvse) Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

bvse weist Forderung nach Offenlegung der Altpapieranfallstellen zurück / Hohe Nachfrage nach Altpapier

(Bonn) - Auf Ablehnung stößt beim bvse die Befürwortung des Verbandes der Europäischen Papierindustrie (CEPI) nach Offenlegung der Altpapieranfallstelle gegenüber der Papierfabrik bei grenzüberschreitenden Altpapierlieferungen und die Forderung dies auch für inländische Lieferungen zu verlangen.

Dieser „Drang zu Quelle“ von CEPI bedeute eine neue Qualität im bislang partnerschaftlichen Miteinander und zeige, dass es weniger um Umweltschutzaspekte gehe, sondern darum, dass Papierfabriken durch den Zwang zur Nennung der Anfallstelle die Altpapierentsorger verstärkt umgehen wollen.

„Unsere Unternehmen liefern Qualität. Sie sind verantwortungsvolle, zertifizierte Lieferanten und sind stets imstande, im Falle einer Beanstandung einer Lieferung durch die Papierfabrik deren Ursache und Quelle rückzuverfolgen“ erklärte bvse-Präsident Burkhard Landers. Gemeinsam mit dem europäischen Verband der Altpapierentsorger ERPA verwahre sich der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. auf das Schärfste gegen diese Forderung von CEPI und weise sie zurück.

Altpapierbedarf wächst
Der Bedarf nach Altpapier seitens der Altpapier verarbeitenden Papierfabriken stuft der bvse für die ersten Monate in 2007 als „hervorragend“ ein. Nach Angaben des Verbandes galt dies nicht nur für inländische Abnehmer, sondern auch der lebhafte Export führte zu einem sehr guten Mengenabfluss.

Angesichts der erheblichen Kapazitätssteigerungen in der chinesischen Papierindustrie sowie aufgrund steigender Altpapierpreise in den Vereinigten Staaten orderten asiatische Rohstoffeinkäufer vermehrt in Europa. In Verbindung mit dem auf hohem Niveau bleibenden Altpapier-Verbrauch der europäischen Papier- und Kartonindustrie ergab sich eine sehr stabile bis ansteigende Nachfragesituation für den sekundären Rohstoff Altpapier. Die in einigen europäischen Staaten leicht steigende Altpapiererfassungsmenge änderte daran im Prinzip nichts.

Vielmehr konnte beobachtet werden, dass die Lagerbestände auf der Lieferantenseite schmolzen, während zeitgleich die Bestände auf Seiten der Industrie keinesfalls zunahmen. Diese Entwicklung bezog sich zunächst insbesondere auf Untere Sorten. Ab März erforderte die hervorragende Auftragslage der Produzenten intensive Beschaffungsaktivitäten der Industrie über alle Sortenbereiche hinweg. Infolgedessen hob die Papierindustrie die Vergütungen für Altpapier an und näherte sich damit dem Exportpreisniveau. Unabhängig davon wurden aber auch weiterhin spotlots, sowohl in Europa, aber vor allem auch nach Übersee platziert.

Konstanz auf hohem Niveau – so lässt sich die Lage auf dem Altpapiermarkt seit April zusammenfassen. Es wurde sehr viel Altpapier gesammelt; gerade genug, um die gewaltige Nachfrage im Bereich der Massensorten zu decken. Deinkingware führte und führt hier die Beliebtheitsskala unangefochten an. Lagerbestände gibt es auf Seiten der Lieferanten nahezu nicht. Abgesehen von gekappten Preisspitzen bei Export-Sondermengen verharrten die Preise auf dem bis dahin erreichten Niveau.

Kritisch bewertet der bvse Aspekte, die die Marktsituation „völlig unnötig“ flankierend beeinflussen. So gestalte sich der Wettbewerb um die Anfallstellen zunehmend schwierig. Kommunale Ausschreibungen würden durch externe „Consultants“ unnötig verkompliziert. Manche Papierfabrik beteilige sich indirekt selbst an kommunalen Ausschreibungen und böte Preise, die ein Altpapierentsorger von dieser Fabrik nicht erhalten würde.

Quelle und Kontaktadresse:
bvse Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. Jörg Lacher, Leitung, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Hohe Str. 73, 53119 Bonn Telefon: (0228) 988490, Telefax: (0228) 9884999

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