CO2-Emissionen: ACE schlägt Bewertungssystem vor

(Stuttgart) - Der ACE Auto Club Europa dringt darauf, Autokäufern künftig stichhaltige Informationen über Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen an die Hand zu geben. Der vom Bundeswirtschaftsministerium dazu jetzt vorgelegte Verordnungsentwurf bietet zwar eine gute Grundlage, müsse aber im Interesse der Verbraucher weiter präzisiert werden, sagte der verkehrspolitische Sprecher des ACE, Matthias Knobloch, am 11. Januar 2002 in Stuttgart. Nach seinen Worten sei es sinnvoll, ein transparentes, mehrstufiges Bewertungssystem einzuführen, ähnlich dem bei Haushaltsgeräten. Diese würden schon heute in Energieeffizienzklassen eingestuft. Dagegen besäßen die für Neuwagen vorgesehenen abstrakten Angaben von Emissionswerten nur eine begrenzte Aussagekraft. "Otto-Normalverbraucher weiß nicht, ob 200 g CO2-Emissionen/km aus Umweltsicht nun ein guter oder ein schlechter Wert ist", sagte Knobloch. Die Verbraucherinformationen für Autokäufer seien im Vergleich zu anderen Konsumgütern nach wie vor recht dürftig. "Beim Kauf einer Tiefkühlpizza für 2 EUR erfährt der Verbraucher auf der Packung genau, welche Inhaltsstoffe er zu erwarten hat, beim Kauf eines Pkw für 20.000 EUR bekommt der Verbraucher oft nur Hochglanzwerbematerial." Die Qualität der Informationen, so Knobloch weiter, stehe in vielen Fällen in keinem Verhältnis zum Kaufpreis.

Nach Darstellung des ACE ist die von der Bundesregierung jetzt in Angriff genommene Umsetzung der EU-Richtlinie 1999/94/EG längst überfällig. Bundestag und Bundesrat hatten Ende vergangenen Jahres dem Energieverbrauchskennzeichnungsgesetz (EnVKG) zugestimmt. Eine dazu gehörige "Verordnung über Verbraucherinformationen zu Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen bei neuen Pkw" wird am 11. Januar 2002 in Bonn diskutiert, bevor den Bundesländern das Regelwerk offiziell zugeleitet wird. Der ACE erwartet, dass seine Vorschläge vom Gesetzgeber aufgegriffen werden und die Verordnung mit der Einführung eines Bewertungssystems verbessert wird. Dies läge im Interesse der Verbraucher und der Umwelt. Die bisherigen, steuerrelevanten Umwelteinstufungen von Pkw in verschiedene Schadstoffklassen hätten sich grundsätzlich bewährt und lieferten einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung umweltverträglicherer Fahrzeuge.

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