Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Das Neueste zur Tarifrunde in der Stahlindustrie

(Frankfurt) - Der Vorstand der IG Metall hat am 11. Oktober den bundesweit ersten Tarifvertrag über Lebensarbeitszeit-Konten gebilligt. Demnach können tarifliche Leistungen angespart werden

- zur Verkürzung der Lebensarbeitszeit
- für Auszeiten während der Berufstätigkeit (z.B. Sabbat-Jahr)
- zur Aufstockung des Altersteilzeitentgelts
- zum Ausgleich eventueller Rentenabschläge.

Die Langzeitkonten werden in Geld geführt. Angespart werden können

- tarifliche und betriebliche Sonderzahlungen
- Teile des gleichmäßigen Monatslohns/-gehalts
- variable Lohn-/Gehaltsbestandteile
- Mehrarbeitsvergütungen
- vermögenswirksame Leistungen
- Nachtfreischichten
- Arbeitszeitguthaben, sofern sie nicht auf Mehrarbeit beruhen.

Pro Jahr kann höchstens der Wert von 169 Stunden gebucht werden. Beschäftigte dürfen höchstens 15 Prozent ihres Bruttojahresentgelts auf die Langfristkonten buchen (ab Vollendung des 45. Lebensjahres 20 Prozent). Die Verzinsung richtet sich nach der Anlageform. Garantiert wird das eingezahlte Kapital; das Wertguthaben muss gegen Insolvenz des Arbeitgebers gesichert werden.
Ãœber Entgelte und Altersteilzeit hatten IG Metall und Arbeitgeber haben in der Nacht zum 20. Juni folgendes Ergebnis erzielt:

- Löhne und Gehälter steigen ab 1. August um 3,3 Prozent.
Laufzeit: 14 Monate. Für die Monate Juni und Juli gibt es einen Pauschalbetrag von 1000 Mark. Ab 1. Oktober 2001 steigen die Löhne und Gehälter nochmals um 2,2 Prozent. Laufzeit: acht Monate.
-Für die Auszubildenden gibt es ab 1. Juni eine Erhöhung von 40 Mark.
- Ab dem 1. Juni 2001 eine Erhöhung von 35 Mark. Laufzeit jeweils 12 Monate.
- Altersteilzeit: Arbeitnehmer ab 55 Jahren haben ein Recht auf eine Altersteilzeit bis zu sechs Jahren. Ankündigungsfrist: vier Monate. Auf betrieblicher Ebene kann auch ein zehnjähriges Altersteilzeitmodell vereinbart werden. Während dieser Zeit erhalten die Beschäftigten 85 Prozent ihres monatlichen Netto-Entgelts. Rentenabschläge bei Inanspruchnahme der Rente vor dem 65. Lebensjahr werden mit einmaligen Abfindungen ausgeglichen. Arbeitnehmer mit regelmäßiger Wechselschicht erhalten bis zu 36 000 Mark. Beschäftigte in Wechselschicht mit regelmäßiger Nachtschicht bis zu 26 400 Mark. Für alle anderen gibt es bis zu 21 600 Mark. Die Beträge werden ab dem 1. Januar 2002 dynamisiert und jährlich um ein Prozent angehoben.

Insgesamt können vier Prozent der Beschäftigten in einem Betrieb zur gleichen Zeit in Altersteilzeit gehen. Die Betriebsparteien können in freiwilligen Vereinbarungen festlegen, wer bevorzugt an der Altersteilzeit teilnehmen kann.

Der Tarifvertrag Altersteilzeit gilt ab 1. Juni 2000 bis 31. Dezember 2006.

Die erstmalige Kündigungsfrist für die 35-Stunden-Woche wurde auf den 30. April 2003 verlängert.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

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