DEHOGA:Der Preis wird nicht so heiß gegessen, wie er gekocht wird
(Berlin) - Mitnichten sind Gastronomen profitgierige Euro-Abzocker, weil sie laut amtlicher Statistik in Teilen ihre Preise im Januar 2002 leicht erhöht haben!, so Christian Ehlers, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes am 31. Januar 2002 in Berlin. Vielmehr, so Ehlers weiter, seien sie, wie Einzelhändler und Handwerker, freie Unternehmer in stets umkämpften Märkten. Knallharter Wettbewerb lasse Preiserhöhungen in den seltensten Fällen zu. Aus diesem Grund sollten keine Steine auf die Gastronomen fliegen, wenn Preise an ebenfalls gestiegene Kosten angepasst werden, kommentiert Ehlers. Im Gaststättenmarkt seien die drastischen Verteuerungen der Arbeits- und Einkaufskosten kaum weiter gegeben worden. Die Kosten-Suppe hätten die Gastwirte bisher auf eigene Rechnung ausgelöffelt.
So seien in der Folge von BSE und MKS die Preise für verschiedenste Lebensmittel buchstäblich in die Höhe geschossen. Neben Obst und Geflügel seien z.B. Fischwaren in den letzten sieben Jahren um 18,6 Prozent teurer geworden. Darüber hinaus habe sich auch die staatliche Kostenspirale beständig weiter gedreht. Die Gesetzgebung der Bundesregierung, vom 630-Mark-Gesetz bis zur Ökosteuer, belaste insbesondere die im europäischen Vergleich immer noch sehr preiswerte Gastronomie in Deutschland über Gebühr, so Ehlers.
Im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen besteht in Restaurants und Wirtschaften auf Grund der aufwendigen und kostenintensiven Umgestaltung der Speisekarten nicht die Möglichkeit, kurzfristig das Preisniveau zu korrigieren. Ein Teil der Gastronomen hat daher lange gewartet, längst überfällige Anpassungen im Zuge der Währungsumstellung vorzunehmen, die gerade in unseren Betrieben nicht zum Nulltarif zu haben war, stellt Ehlers klar. Ohnehin werde dort, wo in der Gastronomie überzogene Preiserhöhungen in den Markt gesetzt wurden, der Wettbewerb schnell für die entsprechende Korrektur sorgen.
Des Weiteren sei in kaum einer anderen Dienstleistungsbranche die Preisentwicklung in den letzten Jahren so stabil gewesen wie in der Gastronomie. Seit 1995 haben die Gastronomen ihren Gästen lediglich eine Preissteigerung von 8,2 Prozent serviert und lagen somit deutlich unterhalb des allgemeinen Anstiegs.
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Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA), Berlin
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