Pressemitteilung | Bauherren-Schutzbund e.V.

Der BSB informiert - Besonderheiten bei Erwerb und Modernisierung von Baudenkmalen beachten

(Berlin) - Wer sich für den Erwerb eines Baudenkmals und die damit verbundenen Modernisierungsmaßnahmen entscheidet, bewegt sich im Spannungsfeld von Denkmalpflege, Energieeinsparung und bezahlbarem Wohnraum. "Auf den ersten Blick ganz unterschiedliche Ziele - im Denkmal Energie sparen, Bausubstanz erhalten und nach modernen Maßstäben wohnen - können zusammen geführt werden, wenn sich alle beteiligten den hohen Anforderungen stellen". Das ist die Erfahrung von Dipl.-Ing. Ulrich Rühlmann, Bauherrenberater des Bauherren-Schutzbund e.V. Vieles was bei der Modernisierung denkmalgeschützter Objekte zu beachten ist, unterscheide sich nicht von dem, was für die Modernisierung im Bestand generell gilt. Trotzdem gebe es wichtige Besonderheiten. So sei die Energieeinsparverordnung EnEV 2014 auch beim Baudenkmal zu beachten, gleichwohl mit Vereinfachungen. "Von der EnEV kann abgewichen werden, wenn die Erfüllung der Anforderungen die Substanz oder das Erscheinungsbild beeinträchtigen oder zu einem unverhältnismäßig hohen Aufwand führen. Auf Antrag können dann die nach Landesrecht zuständigen Behörden von den Anforderungen befreien", so Energieberater Rühlmann. Ein Energieausweis sei für Baudenkmale nicht erforderlich. Das Gebot zum Erhalt der Fassade schließt in aller Regel die äußere Fassadendämmung zur Verbesserung der energetischen Bilanz des Gebäudes aus. So mancher denke, was von außen nicht geht, mache ich dann eben von innen. Davor warnt der BSB-Experte und betont: "Innendämmung ist etwas für Fachleute. Ungenügende Voruntersuchungen der Außenwand, falsch dimensionierte Dämmsysteme und fehlende Detailplanung führen zu Feuchteschäden in der Wand und an hölzernen Deckenauflagern sowie Zerstörung der Bausubstanz", so Rühlmann. Mit der oft eingeschränkten Dämmstärke am Denkmal und dem zunehmenden Einsatz erneuerbarer Energien seien hohe Anforderungen an die Heizungsanlage verbunden. Für Baudenkmale gelte ganz besonders: Die Heizung muss zum Gebäude passen, betont Rühlmann. Anlagen, die wie Wärmepumpen mit niedrigem Temperaturniveau arbeiten, funktionieren effizient nur mit Flächenheizungen und gutem Dämmniveau. "Wer eine fachgerechte Innendämmung der Außenwand mit einem Wandheizungssystem kombinieren kann, hat mit einer ebenso vom Fachmann geplanten Wärmepumpe gute Chancen auf eine effiziente Wärmeerzeugung", hebt Bauingenieur Rühlmann hervor. Bei wenig oder nicht zu dämmender Gebäudehülle oder bei Einrohrheizsystemen mit historischen Gussheizkörpern seien Heizungen mit höherem Temperaturniveau wie Gas- und Ölheizungen oder moderne Kraft-Wärme-Kopplung die bessere Alternative. Eine Heizlastberechnung und die Durchführung des hydraulischen Abgleichs zur optimalen Abstimmung der Anlage seien zudem unverzichtbar.

Diesen und weitere Expertentipps finden Sie unter www.bsb-ev.de/aktuell/expertentipps/.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauherren-Schutzbund e.V. Pressestelle Kleine Alexanderstr. 9/10, 10178 Berlin Telefon: (030) 3128001, Fax: (030) 31507211

(dw)

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