Pressemitteilung | Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V. (Gesamtverband textil + mode)

Der Pessimismus ist zurück

(Berlin) - Der Großteil der Konjunkturdaten für den aktuellen Monat Oktober deutet auf eine Stagnation hin. Viele Parameter bewegen sich uneinheitlich oder schwankend. Allerdings sinken die Erwartungen deutlich und auch der Außenhandel, in der Vergangenheit oft eine Stütze der konjunkturellen Entwicklung, bringt keine positiven Impulse.

Im Monat Oktober des laufenden Jahres stagnieren die Umsätze in beiden Teilsegmenten: die Bekleidungsumsätze steigen im Vergleich zum Oktober 2022 nur leicht um +0,3 Prozent, die Textilumsätze bleiben unverändert. Per Oktober liegen die Umsätze der Gesamtbranche damit um +3,2 Prozent über denen des Vorjahres (Textil -1,6 Prozent, Bekleidung +11,7 Prozent). Die Anzahl der Betriebe, die der Erhebung zugrunde liegen, hat sich jedoch entsprechen verändert: Bei Textil ist die Anzahl im Vorjahresvergleich um -0,7 Prozent gesunken, während die Anzahl der Betriebe bei Bekleidung um +3,0 Prozent gestiegen ist. Dies hängt mit dem Überschreiten der Abschneidegrenze von 50 Mitar beitern zusammen. Die Beschäftigung entwickelt sich parallel zu den Umsätzen und der Anzahl der Betriebe: bei Textil sind es Ende Oktober -3,4 Prozent weniger als im Vorjahr, bei Bekleidung +4,2 Prozent mehr. Die Bruttolohn- und Gehaltssummen steigen überproportional aufgrund von Lohnsteigerungen: bei Bekleidung um +9,1 Prozent per Oktober, bei Textil trotz des Rückgangs der Beschäftigung und der Anzahl der Unternehmen um +2,6 Prozent. Die geleisteten Arbeitsstunden sinken bei Textil wegen niedrigerer Produktion und Umsätze per Oktober um -1,5 Prozent, bei Bekleidung hingegen steigen sie um +4,9 Prozent

Die inländische Produktion1) sinkt im bisherigen Verlauf des Jahres 2023 in beiden Teilsegmenten: bei Textil um -6,7 Prozent per Oktober 2023, bei Bekleidung um -5,1 Prozent, allerdings bei sehr hohen Werten im Vorjahr.

Bei den Auftragseingängen kann Textil nach einer Phase stetiger Rückgänge mit +2,5 Prozent im Oktober wieder eine leichte Steigerung verbuchen. Bei Bekleidung kommt es nach einem kräftigen Rückgang im Vormonat wieder zu einem ebenso kräftigen Zuwachs; hier scheint es sich um einen Einmaleffekt zu handeln. Die Erzeugerpreise sinken weiter langsam ab. Per Oktober steht bei Textil dennoch eine Steigerung von +6,0 Prozent zu Buche, bei Bekleidung sind es +5,1 Prozent. Der nominale Umsatz im Bekleidungseinzelhandel hat nach einem starken Jahresanfang und einer kurzen Schwächephase im Sommer wieder etwas zulegen können und verzeichnet per Oktober einen nominalen Zu wachs von +4,0 Prozent, beim gesamten Einzelhandel waren es lediglich +2,8 Prozent. Der Außenhandel entwickelt sich weiter unbefriedigend: Die Exporte des Monats Oktober gehen sowohl bei Textil als auch bei Bekleidung zurück, um -10,6 Prozent bzw. -10,4 Prozent. Im Jahresverlauf haben die Textilunternehmen damit nominal -5,7 Prozent weniger Waren exportiert, bei Bekleidung waren es -0,6 Prozent. Die Importe sinken noch deutlicher, in beiden Teilsegmenten mit zweistelligen Raten. Der Einfuhrüberschuss per Oktober sinkt aufgrund des hohen Importrückganges per Oktober 2023 um -40,6 Prozent. Die Rohstoffeinfuhren sinken aufgrund der hohen Rohstoffpreise des Vorjahres teils preisbedingt per Oktober 2023 um -23,1 Prozent

ifo-Konjunkturklimaindex Dezember 2023

Das Konjunkturklima in der deutschen Industrie insgesamt hat sich wieder eingetrübt. Das schwächere vor weihnachtliche Geschäft drückt die Lagebeurteilungen nach unten und auch die Erwartungen der Unternehmen werden wieder pessimistischer. Dies betrifft insbesondere die energieintensiven Branchen. Auch das Konjunkturklima bei Textil und Bekleidung sinkt aufgrund deutlich pessimistischeren Zukunftserwartungen weiter ab und folgt damit dem allgemeinen Trend der deutschen Wirtschaft insgesamt. Hinzu kommen die weiter ver schlechterte Auftragslage und die unbefriedigende Entwicklung der Exporte.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V. (Gesamtverband textil + mode) Pressestelle Reinhardtstr. 12-14, 10117 Berlin Telefon: (030) 7262200, Fax: (030) 7262210

(mw)

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