Pressemitteilung | Bayerische Ingenieurekammer-Bau

Der Titel „Bachelor professional“ für Handwerksmeister ist eine Mogelpackung

(München) – Mit allem Nachdruck fordert die Bayerische Ingenieurekammer-Bau, die geplante Einführung des Titels „Bachelor professional (BP)“ für Handwerksmeister nicht weiter zu verfolgen. Die Wirtschaftsministerkonferenz beabsichtigt, mit Hilfe dieser Zusatzbezeichnung die „internationale Akzeptanz“ deutscher Berufsqualifikationen zu erhöhen. Kammerpräsident Dr.-Ing. Heinrich Schroeter ist sicher: „Dieser Weg führt in die Irre und täuscht den Verbrauchern eine Qualifikation vor, die nicht vorhanden ist. Der ‚Bachelor professional’ ist eine Mogelpackung.“

„Wer den Titel ‚Bachelor’ trägt, hat ein Hochschulstudium absolviert und ist damit wissenschaftlich ausgebildet“, erläutert der Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau seine Bedenken. „Wir schätzen die Qualität der Arbeit von Handwerksmeistern hoch ein“, so Dr. Schroeter, „aber deren Ausbildung unterscheidet sich massiv von der eines Hochschulabsolventen.“

Der Zusatz „professional“ soll einer Stellungnahme des bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie zufolge darauf hinweisen, dass die Qualifikation auf dem beruflichen Bildungsweg erworben wurde. Doch diese Definition ist untauglich. „Wenn man den Sinn eines Titels schon erläutern muss, weil niemand versteht, was damit gemeint sein könnte, dann ist der Titel vollkommen unbrauchbar“, so der Kammerpräsident. Zudem werde durch die geplante Bezeichnung eine Assoziation mit dem Ausdruck „Profi“ hergestellt – was all diejenigen herabsetzen würde, die den neuen Handwerksmeistertitel nicht tragen.

„Die Internationalisierung von Berufsbezeichnungen darf kein Selbstzweck sein. Vielmehr muss der Bevölkerung nach wie vor deutlich werden, welche Ausbildung zu welcher Qualifikation führt“, so der Kammerpräsident. „Ich werde jedenfalls auch künftig meine Brötchen bei einem Bäckermeister kaufen und nicht bei einem „Bachelor professional in bread manufacturing“, so Dr. Schroeter.

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerische Ingenieurekammer-Bau Pressestelle Nymphenburger Str. 5, 80335 München Telefon: (089) 419434-0, Telefax: (089) 419434-20

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