Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

Deutsche Automobilindustrie bleibt trotz Gegenwind auf Kurs

(Frankfurt am Main) - Die Automobilkonjunktur ist im ersten Quartal geprägt durch ein anhaltend erfolgreiches Exportgeschäft der deutschen Hersteller. Im ersten Quartal kam es zu einem um 9 Prozent höheren Ausfuhrvolumen. Im März wurden mit 326.400 Pkw 10 Prozent mehr Fahrzeuge im Ausland abgesetzt als ein Jahr zuvor. Damit schneiden die deutschen Pkw-Hersteller, trotz Unsicherheiten auf einigen wichtigen Exportmärkten, weiterhin relativ gut ab. So konnten sie z. B. im ersten Quartal in den USA knapp 2 Prozent mehr Pkw verkaufen, während der gesamte US-Markt um 4 Prozent zurück ging; der Marktanteil der deutschen Hersteller stieg damit von 9,6 auf 10,2 Prozent. Auch in vielen westeuropäischen Ländern konnten die deutschen Hersteller zulegen.

Die Neuzulassungen in Deutschland blieben dagegen eher verhalten und lagen im März voraussichtlich um 1 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresvolumen. Im ersten Quartal wurden mit 786.000 Pkw knapp 2 Prozent weniger Fahrzeuge in Deutschland neu registriert als ein Jahr zuvor. Angesichts der Verunsicherung der Verbraucher, der eingetrübten Wachstumserwartungen und des Irak-Konflikts ist dieses Ergebnis - auch im Vergleich zu anderen Branchen - noch als relativ widerstandsfähig zu bezeichnen.

Nachdem die inländischen Auftragseingänge von Personenkraftwagen im Februar mit 16 Prozent außergewöhnlich stark gestiegen waren, haben sie sich im März wieder eingependelt und lagen um 7 Prozent unter dem Vorjahresvolumen. Die Bestellungen aus dem Ausland blieben um 5 Prozent zurück. Im ersten Quartal 2003 kam es damit zu einem Orderrückgang aus dem Inland um lediglich 1 Prozent und aus dem Ausland um 2 Prozent. Angesichts des negativen Umfeldes ist dies eine vergleichsweise stabile Entwicklung.

Vor allem die angespannte gesamtwirtschaftliche Situation mit steigender Arbeitslosigkeit und die Entwicklung der Kraftstoffpreise in den letzten vier Jahren wirken sich belastend auf die Pkw-Nachfrage in Deutschland aus. So sind Benzin und Diesel heute, verglichen mit Anfang 1999 - dem Jahr der Einführung der "Ökosteuer" -, um 50 Prozent teurer. Fast 60 Prozent dieses Preisanstieges sind auf "Ökosteuer" und höhere Mehrwertsteuer zurückzuführen. Der Steueranteil am Kraftstoffpreis liegt heute bei 70 Prozent. Allein aus der "Ökosteuer" hat der Staat seit April 1999 über 17 Mrd. Euro eingenommen.

Auch die Pkw-Produktion spiegelt die relative Stabilität wider. Im vergangenen Monat übertraf sie mit 464.700 Einheiten das Fertigungsvolumen vom März 2002 um gut 6 Prozent. Im ersten Quartal konnte die Herstellung von Personenkraftwagen um knapp 7 Prozent ausgeweitet werden.

Die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen war in den ersten drei Monaten dieses Jahres verhalten und blieb um 5 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahresvolumen zurück. Dabei schwächten sich die inländischen Auftragseingänge für Nfz bis 6 t in diesem Zeitraum um 2 Prozent ab, die für über 6 t um 5 Prozent. Im März mussten die deutschen Transporterhersteller aus dem Inland einen Bestellrückgang um 4 Prozent hinnehmen, die Ordereingänge für schwere Nfz über 6 t blieben um 6 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurück.

Die Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen bis 6 t sanken im abgelaufenen Monat um 12 Prozent. Im ersten Quartal 2003 wurden gut 5 Prozent weniger Transporter neu registriert als ein Jahr zuvor. Damit hat sich die seit drei Jahren anhaltende Abschwächung im bisherigen Jahresverlauf weiter fortgesetzt. Dagegen zeigt sich bei den mittelschweren und schweren Nutzfahrzeugen über 6 t seit einigen Monaten eine Konsolidierung beim Absatz. Im März 2003 übertrafen die Neuzulassungen von Nfz über 6 t das entsprechende Vorjahresvolumen um 4 Prozent, im ersten Quartal dieses Jahres wurden gut 2 Prozent mehr Fahrzeuge registriert als vor Jahresfrist.

Die Nachfrage aus dem Ausland nach deutschen Transportern bleibt weiter unbefriedigend. Im März kam es zu einem Rückgang um 13 Prozent, in den ersten drei Monaten dieses Jahres schwächten sich die ausländischen Auftragseingänge um 11 Prozent ab. Die deutschen Hersteller von Nutzfahrzeugen über 6 t konnten dagegen im vergangenen Monat ein um nahezu 9 Prozent höheres Bestellvolumen aus dem Ausland verbuchen, im ersten Quartal legten sie um 5 Prozent zu.

Nach der deutlichen Ausfuhrsteigerung im Februar fielen die Nutzfahrzeugexporte im März 2003 wieder zurück. Mit 13.150 Fahrzeugen wurden gut 6 Prozent weniger Transporter im Ausland abgesetzt als im März 2002. Bei der Ausfuhr von Nfz über 6 t kam es zu einem Rückgang um über 4 Prozent. In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden jedoch gut 4 Prozent mehr Nfz bis 6 t und 9 Prozent mehr mittelschwere und schwere Nfz über 6 t ausgeführt als ein Jahr zuvor.

Die Nfz-Produktion hat sich weiter stabilisiert. Zwar lag die Transporterfertigung im März 2003 mit 19.000 Einheiten 3 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert, gegenüber dem Herstellungsvolumen vom Februar blieb die Transporterfertigung saisonbereinigt jedoch stabil. Im ersten Quartal 2003 kam es zu einer Ausweitung der Transporterproduktion um knapp 3 Prozent. Im Bereich über 6 t konnten die deutschen Hersteller im März nahezu wieder das Vorjahresvolumen erzielen (-1 Prozent), im bisherigen Jahresverlauf weiteten sie ihre Fertigung um 10 Prozent aus.

Personenkraftwagen

Im März 2003 übertraf die Pkw-Produktion der deutschen Hersteller das Fertigungsvolumen vor einem Jahr um 6 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat wurden saisonbereinigt 5 Prozent weniger Fahrzeuge hergestellt. Im bisherigen Jahresverlauf rollten mit über 1,3 Mio. Einheiten 7 Prozent mehr Pkw von den Bändern als ein Jahr zuvor. Dies ist angesichts der schwachen Weltkonjunktur und des Irak-Konflikts eine relativ stabile Entwicklung.

Die Pkw-Ausfuhr übertraf im ersten Quartal 2003 das entsprechende Vorjahresvolumen um 9 Prozent; im März setzten die deutschen Hersteller 10 Prozent mehr Pkw im Ausland ab als ein Jahr zuvor. Damit konnten die deutschen Hersteller entgegen der rückläufigen Absatzentwicklung auf wichtigen Exportmärkten ihr Ausfuhrergebnis steigern. So stieg ihr Marktanteil in den USA auf 10,2 Prozent und in Westeuropa trug nahezu jedes zweite Fahrzeug ein deutsches Markenzeichen.

Die Neuzulassungen von Personenkraftwagen unterschritten im März das entsprechende Vorjahresergebnis lediglich um 1 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf kam es zu einem Rückgang um knapp 2 Prozent auf 786.000 Fahrzeuge. Neben der schwachen Gesamtwirtschaft mit steigender Arbeitslosigkeit belastet die drohende Firmenwagenbesteuerung und die - vor allem aufgrund der Ökosteuer - stark gestiegenen Kraftstoffpreise die Automobilnachfrage in Deutschland.

Im März dieses Jahres sanken bei den deutschen Pkw-Herstellern die Auftragseingänge aus dem Inland um 7 Prozent. Dies war das geringste Ordervolumen im März eines Jahres seit 10 Jahren. Die Bestellungen aus dem Ausland schwächten sich um 5 Prozent ab. Im bisherigen Jahresverlauf kam es zu einem Nachfragerückgang aus dem Inland um 1 Prozent und aus dem Ausland um 2 Prozent.

Nutzfahrzeuge

Die Produktion von schweren Nutzfahrzeugen über 6 t lag im März 2003 lediglich knapp unter dem entsprechenden Vorjahreswert (-1 Prozent). Im ersten Quartal konnten die deutschen Hersteller ihre Fertigung um 10 Prozent ausweiten. Im Transportersektor unterschritt die Produktion im abgelaufenen Monat den entsprechenden Vorjahreswert um 3 Prozent, im bisherigen Jahresverlauf stellten die deutschen Hersteller 3 Prozent mehr Nfz bis 6 t her als im ersten Quartal 2002.

Die Nutzfahrzeugexporte haben sich im März 2003 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat abgeschwächt. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 6 Prozent weniger Transporter und 4 Prozent weniger Nfz über 6 t im Ausland abgesetzt. Aufgrund des geringen Ausfuhrvolumina Anfang 2002 übertraf der Export von Nfz bis 6 t in den ersten drei Monaten dieses Jahres das Vorjahresergebnis um 4 Prozent, die Ausfuhr von Nfz über 6 t stieg um 9 Prozent.

Der Negativtrend bei den Neuzulassungen von Nfz bis 6 t hat sich auch im vergangenen Monat weiter fortgesetzt. Im März 2003 wurden 12 Prozent weniger Transporter neu registriert als ein Jahr zuvor. Im ersten Quartal kam es zu einem Rückgang um 5 Prozent. Dagegen fielen die Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen über 6 t im März um 4 Prozent und im ersten Quartal 2003 um 2 Prozent höher aus als vor Jahresfrist.

Die Auftragseingänge für Nfz bis 6 t aus dem Inland lagen im abgelaufenen Monat um 4 Prozent und bis einschließlich März 2003 um 2 Prozent unter den entsprechenden Vorjahresvolumina. Im Bereich über 6 t kam es zu einem Rückgang um 6 bzw. 5 Prozent. Die Bestellungen aus dem Ausland schwächten sich im Transporterbereich in den ersten drei Monaten 2003 um 11 Prozent ab, während sie im Segment über 6 t um 5 Prozent zulegten.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Westendstr. 61, 60325 Frankfurt Telefon: 069/975070, Telefax: 069/97507261

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