Pressemitteilung | Verband Deutscher Großbäckereien e.V.

Deutsche Verbraucher sind Europameister im Brotverzehr

(Bonn) - Europameister im Brotverzehr sind die Deutschen, von denen sich jeder nach Angaben des Verbandes Deutscher Großbäckereien täglich vier Scheiben Brot und ein Brötchen schmecken lässt. Am gesamteuropäischen Brot- und Backwarenmarkt, der auf 80 Milliarden Euro geschätzt wird, hat die Bundesrepublik einen Anteil von etwa 26 Milliarden DM. Internationalisierung prägt die Verbrauchertrends: Helle Brotsorten, vor allem "das romanische Segment", sind im Kommen.



Im gesamten EU-Gebiet betrug der Durchschnittsverbrauch an Brot und Brötchen im vergangenen Jahr 66 Kilo pro Person. Deutsche Konsumenten zeigten sich mit 84,5 Kilo als die größten Brot-Liebhaber. Es folgen Dänemark mit 74, Finnland (72), Schweden, Belgien und Italien mit je 71, Griechenland und Portugal (jeweils 70), Österreich (69), Spanien (67), Irland (65), die Niederlande (60), Frankreich (56), Großbritannien (52) und Luxemburg mit 50 Kilo.



Vielleicht erklärt die große Brotvielfalt, die in Deutschland Tradition hat, den hohen Konsum. Insgesamt hat man die Wahl zwischen 300 verschiedenen Brotarten und 1.000 Kleingebäcksorten, schätzt der Großbäcker-Verband. Noch immer stark gefragt sind dunkle Sorten wie Roggenbrot und Mischbrote. Doch während dafür die Absatzzahlen auf hohem Niveau stagnieren, registriert die CMA-Centrale Marketinggesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft deutliche Zuwächse für Spezialitäten à la Baguette und Ciabatta. Trendsetter sind amerikanische Sandwich- und Toastbrote. Immerhin haben die Verbraucher auch noch Lust auf kräftige Mehrkorn-Versionen, denen die CMA ebenfalls Zuwächse zutraut. Insgesamt soll sich nach ihren Erwartungen in den kommenden zehn Jahren der Anteil der Spezialbrote mehr als verdoppeln.



Noch 18.600 Einzelbäckereien gibt es zur Zeit, eine Zahl, die sich jedoch, so der Großbäcker-Verband, in den nächsten Jahren drastisch verringern dürfte. Schon jetzt haben die Großbäckereien, also Industriebetriebe und große Bäckerei-Filialisten, einen Marktanteil von 66 Prozent erreicht.



Etwa 76.000 Absatzstätten versorgen die Verbandsbetriebe im Lebensmitteleinzelhandel mit einem vielseitigen Sortiment. Im durchschnittlichen Supermarkt findet der Kunde inzwischen 80 Brot- und Kleingebäcksorten. Auf 36 Prozent schätzen die Verbandsexperten den Anteil dieser Versorgungsschiene. 30 Prozent erreichen inzwischen Bäckerei-Filialbetriebe, die zunehmend die klassische Einzelbäckerei ablösen.



Im Handwerksbetrieb wie in der Filiale hat ein neuer Service-Sektor für Zuwächse gesorgt: die Einrichtung von Imbisstheken. Während im heimischen Esszimmer der Brotverzehr stagniert, nimmt der Außer-Haus-Konsum zu. Schon 35 Prozent aller Brote und Brötchen werden mittlerweile "draußen" gegessen. Während die Gastronomie Konsumentenzurückhaltung beklagt, erweisen sich belegte Brote und Brötchen als Gewinner - vom Frühstück bis zum Mittagssnack.



Profitiert von neuen Verzehrsgewohnheiten haben im übrigen die Hersteller von Tiefkühlkost. Ein wachsender Anteil von Brot- und Backwaren wird als vorbereitetes Convenience-Gericht zum Aufbacken mit nach Hause genommen. Neben kleinen herzhaften Brotsnacks haben hier vor allem tiefgekühlte Croissants kräftigen Verbraucher-Appetit geweckt.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Großbäckereien e.V.

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