Pressemitteilung | Deutscher Hausärztinnen- und Hausärzteverband e.V.

Deutscher Hausärzteverband debattiert anlässlich des Demografiegipfels über Konzepte gegen Hausarztmangel

(Berlin) - Im Rahmen des zweiten Demografiegipfels der Bundesregierung hat der Deutsche Hausärzteverband vor einer weiteren Ausdünnung der ambulanten Versorgung in der Fläche gewarnt. Wenn sich die Arbeitsbedingungen für Hausärztinnen und Hausärzte in den kommenden Jahren weiter verschlechtern, so der Verband, drohe bald eine eklatante Versorgungslücke.

Bundesvorsitzender Ulrich Weigeldt, der auf Einladung von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich zusammen mit Vertretern aus Bund, Ländern und Kommunen, der Sozialpartner sowie Gästen aus Wissenschaft und Gesellschaft an der Debatte im Berliner Congress Center (bcc) teilnahm, bekundete seine Sorge bezüglich der aktuellen Entwicklung: "Wir müssen dahin kommen, dass die sprechende Medizin verbunden mit einem vertrauensvollen Arzt-Patienten-Verhältnis vom Gesetzgeber ausreichend geschützt und gefördert wird", sagte Weigeldt. Angehende Medizinerinnen und Mediziner würden dem Fach Allgemeinmedizin zunehmend den Rücken kehren, was zu einem weiteren Rückgang an Hausarztpraxen in den Regionen sowie zunehmend auch in den Großstädten führe. "Die Sicherstellung der wohnortnahen Primärversorgung wird vor allem durch den geringen Spielraum der Vertragsautonomie innerhalb des Kollektivsystems gefährdet", so Weigeldt.

Dass es auch anders gehe, beweise der Hausärzteverband seit fünf Jahren in Baden-Württemberg mit seinem Modell der hausarztzentrierten Versorgung: Dort siedelten sich gerade wieder junge Ärzte auf dem Land an. Als einen wesentlichen Grund nannte Weigeldt neben anderen Förderungsmaßnahmen ein verlässliches und stabiles Vertragsmodell, das den Ärzten neben der Entlastung ihrer täglichen Arbeit durch so genannte Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis (VERAH) ein faires Honorarsystem biete, das zu einer effizienteren Versorgung beispielsweise von chronisch kranken Menschen geführt habe. "Im Schnitt haben diese Patienten in Baden-Württemberg zwei Arztkontakte im Halbjahr mehr, während unkoordinierte Facharztbesuche um 30 Prozent zurück gegangen sind", so Weigeldt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hausärzteverband e.V. Kirsten B. Schröter, Pressereferent(in) Bleibtreustr. 24, 10707 Berlin Telefon: (030) 887 143 73-35, Telefax: (030) 887 143 73-40

(cl)

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