Pressemitteilung | Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) - Hauptstadtbüro

DGB-Ausbildungsreport 2013 / Rosenberger: "Ein Armutszeugnis für das Gastgewerbe"

(Berlin) - "Es ist kein Wunder, dass die unbesetzten Stellen und die Abbrecherquoten im Gastgewerbe so hoch sind wie noch nie. In Zeiten, in denen sich Auszubildende wieder aussuchen können, welchen Beruf sie ergreifen und bei wem sie ihn erlernen, haben die Ausbildungsberufe und Betriebe mit schlechten Bedingungen weniger Zulauf", hat Michaela Rosenberger, stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), angesichts des heute veröffentlichten Ausbildungsreports 2013 der DGB-Jugend erklärt.

Bei den Top 25 der am häufigsten gewählten Ausbildungsberufe belege das Gastgewerbe nun seit Jahren die letzten Plätze. Bei der fachlichen Qualität der Ausbildung habe sich die Situation sogar noch verschlechtert. So falle die Ausbildung zur Hotelfachkraft von Platz 23 auf Platz 25 und die Ausbildung zum Koch oder zur Köchin sogar von Platz 13 auf Platz 19.

Bei den Überstunden hingegen steigerten sich die gastgewerblichen Berufe. Während 2012 noch rund 64 Prozent aller befragten Auszubildenden zur Hotelfachkraft angaben, regelmäßig Überstunden zu machen, seien es 2013 bereits 65 Prozent. Dabei bekommen immer noch 16,5 Prozent der Auszubildenden die geleistete Arbeit weder in Freizeit noch in Geld ausgeglichen.

"Diese miesen Bedingungen sind eine Ursache für die ansteigenden unbesetzten Ausbildungsplätze sowie die extrem hohe Abbrecherquote im Gastgewerbe", so die NGG-Vize. Der Anteil unbesetzter Ausbildungsplätze läge mittlerweile bei 20 bis knapp 30 Prozent. Die Abbrecherquote betrage mehr als 50 Prozent. "Jeder zweite Auszubildende bricht seine Ausbildung ab. Das ist ein Skandal und ein Armutszeugnis für eine ganze Branche."

"Immerhin ist somit ein Trend zu erkennen, dass die Auszubildenden sich nicht mehr alles gefallen lassen", so Nadine Boltersdorf, Bundesjugendsekretärin der NGG. Seit Jahren bemängele der Ausbildungsreport den respektlosen Umgang mit den Auszubildenden. "So lange die Betriebe nicht endlich umdenken und die Qualität der Ausbildung verbessern, werden im Gastgewerbe immer mehr Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben!"

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Hauptstadtbüro Pressestelle Luisenstr. 38, 10117 Berlin Telefon: (030) 288849693, Fax: (030) 288849699

(tr)

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