Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bezirk Niedersachsen, Bremen und Sachsen Anhalt

DGB bewertet Armutszahlen als Alarmsignal

(Hannover) - Als "alarmierend" bezeichnet der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) die gestern (15. Dezember 2009) vom Landesbetrieb für Statistik veröffentlichten Armutszahlen. Im Jahr 2008 war gut jeder siebte Niedersachse (14,7 Prozent) von Armut gefährdet. Die Armutsquote stagniert seit rund drei Jahren, Niedersachsen liegt zudem leicht über dem Bundesdurchschnitt. Ein deutliches Warnsignal ist aus Sicht des DGB, dass Kinder und Jugendliche mit 20 Prozent sowie Alleinerziehende mit 42,3 Prozent überproportional armutsgefährdet sind.

DGB-Landesvorsitzender Hartmut Tölle sagte: "Armut von Kindern ist eine Folge der Armut ihrer Eltern. Wir brauchen zum einen wirksamen Schutz vor Dumpinglöhnen und zum anderen bessere Möglichkeiten, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren." Er forderte das Land daher auf, sich für die Einführung von gesetzlichen Mindestlöhnen in allen Branchen stark machen: "Arbeit zu menschenwürdigen Bedingungen schützt am Besten vor Armut." Außerdem müsse das Land seine Anstrengungen zum Ausbau der Kinderbetreuung deutlich erhöhen. Tölle: "Beim Ausbau von Krippen, Kindergärten und Horten muss Niedersachsen eindeutig eine Schippe drauflegen."

Angesichts der Wirtschaftskrise forderte Tölle Arbeitgeber und Politik auf, alles dafür zu tun, Arbeitsplätze in den Betrieben zu erhalten.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund Niedersachsen - Bremen - Sachsen Anhalt (DGB) Tina Kolbeck, Pressesprecherin Otto-Brenner-Str. 7, 30159 Hannover Telefon: (0511) 126010, Telefax: (0511) 1260157

(el)

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