Pressemitteilung | Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) - Hauptstadtbüro

DGB-Tag der Berufsausbildung / Möllenberg: "Gastgewerbe muss in die Qualität der Ausbildung investieren!"

(Berlin) - Auf dem Tag der Berufsausbildung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) am Donnerstag, den 25. Oktober in Berlin hat Franz-Josef Möllenberg, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die Ausbildungsbedingungen im Gastgewerbe scharf kritisiert. Die hohe Abbrecherquote von fast 50 Prozent sei ein Alarmsignal. "Viele Unternehmen sind nicht ausbildungsreif. In die Qualität der Ausbildung muss mehr investiert werden", so seine Forderung.

"Die Arbeitgeber in der gastgewerbliche Branche und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband müssen dringend umdenken und den jungen Menschen attraktivere Bedingungen anbieten. Nicht die demografische Entwicklung ist die Ursache, dass im Gastgewerbe immer mehr Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben und die Zahl der Auszubildenden kontinuierlich abnimmt. Zwischen der Ausbildungsqualität, der Abbrecherquote und dem Bewerbermangel besteht ein direkter Zusammenhang."

Seit Jahren belegten die Berufe des Gastgewerbes im DGB-Ausbildungsreport die letzten Plätze der 25 häufigsten Ausbildungsberufe. Eine schlechte fachliche Anleitung, viele Überstunden, ein oftmals schlechtes Arbeitsklima und der Eindruck ausgenutzt zu werden, bestimmten den Arbeitsalltag, so das ernüchternde Attest des Reports 2012. Hinzu komme ein enormer Druck von Ausbildern und auch Kunden.

"Eine Ursache für das schlechte Image des Gastgewerbes ist auch die niedrige Ausbildungsvergütung und die Aussicht, nach abgeschlossener Ausbildung mit einem Niedrigstlohn abgespeist zu werden Auszubildende sind keine billigen Arbeitskräfte. Sie erwarten faire Arbeitsbedingungen, ein künftig zufriedenstellendes Einkommen, Respekt und zukunftsfähige Karrierechancen."

Ein Umdenken müsse es auch bei der geringfügigen Beschäftigung geben. Jeder zweite Arbeitsplatz im Gastgewerbe sei heute ein Minijob. "Auch hier ist das Gastgewerbe trauriger Spitzenreiter. Mit Aushilfen, Angelernten und Niedriglöhnern kann aber weder die Nachwuchssicherung noch die gastgewerbliche Servicequalität gewährleistet werden."

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Hauptstadtbüro Dr. Karin Vladimirov, Pressesprecherin Luisenstr. 38, 10117 Berlin Telefon: (030) 288849693, Telefax: (030) 288849699

(cl)

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