Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bezirk Niedersachsen, Bremen und Sachsen Anhalt

DGB unterstützt Kampf der IG BAU gegen Lohndumping in der Gebäudereinigung

(Hannover) - Volle Unterstützung für die Forderungen der Gebäudereiniger, die heute (20. Oktober 2009) ihren bundesweiten Streik für höhere Löhne begonnen haben, kommt vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Der niedersächsische DGB-Vorsitzende Hartmut Tölle sagte: "Bei den Beschäftigten im Gebäudereiniger-Handwerk reicht der karge Lohn schon jetzt gerade mal zum Leben. Nun wehren sich die Arbeitgeber gegen eine angemessene Lohnerhöhung. Das ist ein Skandal."

Weil die Mindestlohn-Regelung für die Gebäudereiniger Ende September ausgelaufen ist, versuchen einige Firmen bereits, mittels neuer Arbeitsverträge die Löhne unter die bisherige Grenze von 8,15 Euro abzusenken. "Ziel einiger Arbeitgeber ist es offensichtlich, die sowieso schon niedrigen Löhne auf Armutslöhne herunterzudrücken. Das ist eine Sauerei", so Tölle.

Tölle kritisierte, dass offensichtlich einige Auftraggeber gemeinsame Sache mit den Arbeitgebern machten und der Gewerkschaft IG Bauen Agrar Umwelt (IG BAU) Hausverbote erteilten: "Das ist eine massive Behinderung der Streiks. Für höhere Löhne zu streiten ist ein Grundrecht. Alles andere werten wir als Angriff auf die Tarifautonomie."

Im Tarifkonflikt der Gebäudereiniger haben heute (20. Oktober 2009) bundesweit unbefristete Streiks begonnen. Die Gewerkschaft IG BAU fordert für die bundesweit 860.000 Gebäudereiniger 8,7 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem will sie die Angleichung der Ost-Löhne an das West-Niveau und eine zusätzliche Altersvorsorge durchsetzen. Die Arbeitgeber hatten zuletzt drei Prozent geboten, allerdings bei einer längeren Laufzeit.

Die Rechtsverordnung über den Mindestlohn im Gebäudereinigerhandwerk ist zum 30. September 2009 ausgelaufen. Solange es keinen neuen Tarifvertrag gibt, gibt es keinen Mindestlohn in der Gebäudereinigerbranche. Ohne Tarifvertrag und Mindestlohn-Regelung drohe der Branche ein zerstörerischer Dumping-Wettbewerb, so Tölle.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund Niedersachsen - Bremen - Sachsen Anhalt (DGB) Tina Kolbeck, Pressesprecherin Otto-Brenner-Str. 7, 30159 Hannover Telefon: (0511) 126010, Telefax: (0511) 1260157

(el)

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