Pressemitteilung | BÄK Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) e.V.

"Die Sicherheit der Arzneimitteltherapie systematisch verbessern" / 4. Deutscher Kongress für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie der AkdÄ vom 13. bis 14. Juni im Berliner Congress Center

(Berlin) - "Die Arzneimitteltherapie kann Leben retten, sie ist aber immer auch ein Hochrisikoprozess, bei dem es zu Medikationsfehlern und in der Folge zu Nebenwirkungen kommen kann. Entscheidend ist deshalb, dass Ärzte in Klinik und Praxis, Apotheker, Pflegende und Patienten an Maßnahmen beteiligt werden, die potentielle Fehler bei der Arzneimitteltherapie verhindern können."

Das sagte Prof. Dr. Daniel Grandt , Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I am Klinikum Saarbrücken und Vorstandsmitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ), im Vorfeld des 4. Deutschen Kongresses für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie in Berlin.

Grandt, der auch Präsident des Kongresses ist, wies darauf hin, dass das Thema "Arzneimitteltherapiesicherheit" auch auf Grund der demografischen Entwicklung an Bedeutung gewinne. Immer mehr ältere und mehrfacherkrankte Patienten benötigten mehrere Arzneimittel gleichzeitig. Dadurch steige das Risiko von Arzneimittelinteraktionen, die zu Gesundheitsschäden führen könnten. "Wir begrüßen deshalb, dass die Bundesregierung mit dem Aktionsplan zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit mit dazu beiträgt, dass die Strukturen und Abläufe der Pharmakotherapie systematisch analysiert und verbessert werden können."

Vermeidbare Nebenwirkungen treten insbesondere dann auf, wenn Arzneimittel ungewollt nicht bestimmungsgemäß eingesetzt werden. Das kann sich unter anderem äußern in falscher Indikation, falscher Dosierung, Nichtbeachtung von Kontraindikationen, Kommunikationsfehlern oder Verwechslungen. Überwiegend resultieren solche Schadensfälle nicht aus individuellem Fehlverhalten, sondern aus suboptimalen Abläufen im Medikationsprozess.

Das Bundesgesundheitsministerium hatte deshalb bereits 2007 einen umfangreichen Aktionsplan zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland vorgelegt und 2010 fortgeschrieben (www.ap-amts.de). Neben zahlreichen Forschungsprojekten wurden ein Informationsmerkblatt für Patienten, ein Medikationsplan sowie weitere Informationsangebote erarbeitet. Auf dem 4. Deutschen Kongress für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie wird nunmehr der neue Aktionsplan (2013-2015) erstmalig vorgestellt. Mit dessen Hilfe soll verstärkt für Arzneimitteltherapiesicherheit sensibilisiert werden. Im Fokus stehen unter anderem Maßnahmen zur besseren Kommunikation zwischen den Sektoren, zum Ausbau elektronischer Hilfsmittel sowie die Unterstützung weiterer Forschungsprojekte.

Neben diesen Inhalten des Aktionsplans beleuchten namhafte Referenten aus Wissenschaft, Praxis, Politik und Selbstverwaltung alle Facetten der Arzneimitteltherapiesicherheit. In Workshops vertiefen die Teilnehmer Themen wie Arzneimitteltherapiesicherheit in der Ausbildung der Gesundheitsberufe und arzneimittelrechtliche Grundlagen mit Blick auf Medikationsfehler.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) e.V. Pressestelle Herbert-Lewin-Platz 1, 10623 Berlin Telefon: (030) 4004560, Fax: (030) 400456-388

(tr)

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