Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

DJV beschließt Strukturreform / Berliner Erklärung gegen rechte Gewalt verabschiedet

(Berlin) - „Es muss sich alles ändern, damit alles so bleibt wie es ist“.Mit diesem Filmzitat aus „Der Leopard“ beendete der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), Prof. Dr. Siegfried Weischenberg, den DJV-Verbandstag in Berlin, bei dem der Verband eine Kommission zur Reform seiner Strukturen beschlossen hatte.

Drei Tage lang hatten sich die rund 300 DJV Delegierten teils harmonisch, teils kontrovers mit den Veränderungen im Medienbereich und im Berufsfeld Journalismus auseinandergesetzt. “Es war ein Verbandstag der aggressiven Selbstzufriedenheit“ sagte Weischenberg. Zufriedenheit, weil der Verband auf ein in vielen Bereichen erfolgreiches Jahr 1999/2000 zurückblicken konnte. Aggressivität, weil man die Notwendigkeit erkannt habe, etwas zu tun, um den Verband für die künftigen Herausforderungen vorzubereiten, dabei aber gleichzeitig, die Identität des Verbandes bewahren wolle.

„Wir sind und bleiben ein Journalisten-Verband! Orientiert am Artikel 5 des Grundgesetzes!“ unterstrich Weischenberg. Weischenberg wandte sich gegen die New Economy mit ihrem „New Slang“ - ohne wirklichen „Content“. „Das ist nicht unsere Sprache, das ist nicht unser Programm“ sagte Weischenberg zu den rund 300 DJV-Delegierten des DJV. „Wir sehen mit Genugtuung, dass Einige, die glauben, auf den globalen Medienmärkten die schnelle Mark zu machen, dabei abstürzen.“ Marktführerschaft ohne Qualität, ohne Ethik, ohne journalistische Kompetenz und Autonomie der Redaktionen sei ein „Versprechen ohne Inhalt“, so Weischenberg.

Einstimmig verabschiedeten die Delegierten zum Abschluss des Verbandstages die „Berliner Erklärung gegen rechte Gewalt“. In ihr werden alle Journalistinnen und Journalisten sowie Medienunternehmen aufgefordert, in der Berichterstattung die Demokratie gegen rechte Gewalttäter und Ideologen zu verteidigen und über gesellschaftliche Hintergründe von antidemokratischen Strömungen nachhaltig aufzuklären: „Angriffe gegen die Menschenwürde und Gewalt gegen Mitbürgerinnen und Mitbürger gefährden die in der Verfassung verbürgten Grundrechte und unterhöhlen die Demokratie. Journalistinnen und Journalisten haben in einem Rechtsstaat die Pflicht, verantwortungsvoll über Gewalt gegen ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger, Andersdenkende und Minderheiten zu berichten und eindeutig Stellung zu beziehen“, heißt es in der Erklärung. „Der DJV appelliert an alle Kolleginnen und Kollegen Fakten gegen Vorurteile zu setzen. Tätern und ihren Ideologien darf keine Plattform zur Selbstdarstellung geboten werden“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. Bennauerstr. 60 53115 Bonn Telefon: 0228/201720 Telefax: 0228/2017233

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