Pressemitteilung | Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG)

DKG stellt Krankenhaus-Sofortprogramm vor: Ambulante Behandlung im Krankenhaus ausbauen

(Berlin) - Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hält eine weitergehende Öffnung der Krankenhäuser für ambulante Funktionen für dringend geboten. Dies ist eine der zentralen Forderungen des „Krankenhaus-Sofortprogramms“, mit dem sich die Kliniken am 9. Oktober in Berlin an die Koalitionsparteien und die Bundesregierung gewandt haben. DKG-Präsident Dr. Burghard Rocke betonte: „Wer mehr Wirtschaftlichkeit und eine qualitativ bessere Patientenversorgung fordert, muss die starren Grenzen der Leistungsbereiche aufbrechen.“ Nur so ließen sich die Voraussetzungen für neue Versorgungsstrukturen schaffen.

Die DKG sieht insbesondere in Disease-Management-Programmen (DMP) die Chance einer Weiterentwicklung integrierter Versorgungsformen. DKG-Hauptgeschäftsführer Jörg Robbers: „Ein sinnvoller integrativer Ansatz setzt jedoch voraus, dass die Krankenhäuser ins Zentrum der Versorgung gerückt werden.“ Hierzu müsse den Kliniken in einem ersten Schritt eine gleichberechtigte Chance zur Erbringung ambulanter Leistungen im Rahmen von DMP eingeräumt werden. Dies sollte durch eine Ergänzung der gesetzlichen Regelungen der Paragraphen 140 a ff. Sozialgesetzbuch (SGB) V realisiert werden.

Dringenden Handlungsbedarf sieht die DKG zudem in der Refinanzierung der tariflich bedingten Personalkostensteigerung. Angesichts der dramatischen Personalmisere in den Krankenhäusern sei es zwingend notwendig, die seit Jahren auseinanderklaffende „BAT-Schere“ endlich zu schließen.

Eine weitere wesentliche Forderung der DKG ist die Verbesserung der Arbeitszeitbedingungen in den Krankenhäusern. Das geltende Arbeitszeitgesetz beinhalte eine Fülle von Regelungen zum Arbeitsschutz, die nicht ohne Kostenwirkung umzusetzen sind. DKG-Präsident Rocke forderte die Bundesregierung auf, dafür nachhaltige und angemessene Mittel bereitzustellen: „Die für 2003 vorgesehenen 100 Millionen Euro für alle Krankenhäuser sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“ Der „Scheinbetrag“ müsse zudem 2004 an anderer Stelle von den Häusern eingespart werden und sei somit für eine tragfähige Personalplanung unbrauchbar. Der DKG-Präsident betonte zudem, das Bundesgesundheitsministerium müsse die im März des Jahres angekündigte Auswertung innovativer Arbeitzeitmodelle im Hinblick auf finanzielle Auswirkungen endlich durchführen.

DKG-Hauptgeschäftsführer Robbers wies darauf hin, dass die Krankenhäuser sich bereits heute in innovativen Versorgungsstrukturen engagieren. Eine aktuell von der DKG veröffentlichte Broschüre mit Projektbeispielen veranschauliche, wie das große Potenzial der Krankenhäuser als medizinische Kompetenzzentren künftig stärker genutzt werden könne.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V., Gst. Berlin Straße des 17. Juni 110-114 10623 Berlin Telefon: 030/398010 Telefax: 030/39801302

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