Pressemitteilung | Deutschsprachige SAP Anwendergruppe e.V. (DSAG)

DSAG-Investitionsumfrage 2011 / Investitionsbereitschaft nimmt wieder zu

(Walldorf) - Die geplanten IT-Investitionen steigen um knapp 6 Prozent und bewegen sich damit fast auf dem Niveau von vor der Krise (2008). Das ist ein zentrales Ergebnis der Investitionsumfrage, die von der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) e. V. zum 8. Mal durchgeführt wurde. Am meisten soll erwartungsgemäß in SAP ERP (knapp 63 Prozent) investiert werden. Auf Platz 2 folgen die Ausgaben für Business-Intelligence-Lösungen der SAP mit 36 Prozent. Jeder 6. Kunde plant, in den SAP Solution Manager zu investieren. Zu den Topthemen der Anwender in diesem Jahr gehören Virtualisierung, Business Intelligence und Portale. Eine eher untergeordnete Rolle in den konkreten Investitionsplanungen der befragten DSAG-Mitgliedsunternehmen spielen In-Memory und mobile Technologien. Auf SAP ERP 6.0 setzen mittlerweile 83 Prozent der im Verband organisierten SAP-Kunden (2010: 79 Prozent). Beim Support-Modell gibt es nationale Unterschiede. Der Mehrwert von Enterprise Support wird dabei differenzierter betrachtet.

Die IT-Budgets steigen in 2011 um knapp sechs Prozent (AT: 9,5 Prozent, CH: fast 7 Prozent). Das geben die rund 350 Unternehmen an, die sich an der Investitionsumfrage 2011 der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) e. V. beteiligt haben. Rund ein Drittel des IT-Budgets entfällt demnach auf SAP. Diese Zahl bleibt über die letzten Jahre hinweg stabil. Investitionen in Hardware gehen kontinuierlich zurück. Knapp zwei Drittel der SAP-Ausgaben sollen für Prozessberatung ausgegeben werden. Gewinner ist der Bereich Software. So planen die DSAG-Mitgliedsunternehmen in diesem Jahr rund zehn Prozent mehr für Software auszugeben. Von den Investitionen in die SAP-Lösungen entfallen wiederum 63 Prozent auf das SAP-ERP-Umfeld. An zweiter Stelle steht SAP NetWeaver Business Warehouse und SAP Business Objects mit zusammen 36 Prozent. Auf die weiteren Plätze kommen der SAP Solution Manager mit fast 17 Prozent und das SAP NetWeaver Portal mit 14 Prozent. DSAG-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Karl Liebstückel bewertet das Investitionsverhalten so: "Die steigenden Investitionen in SAP-Software zeigen, dass das Vertrauen der Kunden in SAP und ihre Produkte zurückkehrt." Das schlägt sich auch in der weiteren Verbreitung von SAP ERP 6.0 nieder.

83 Prozent setzen SAP ERP 6.0 ein

Rund 83 Prozent der teilnehmenden Unternehmen setzen mittlerweile die aktuellste ERP-Version ein (AT: 90 Prozent, CH: 83 Prozent). Rund 72 Prozent derer, die diese noch nicht eingeführt haben, planen in 2011 einen Upgrade. In Sachen Erweiterungspakete lässt sich eine Zunahme um 10 Prozent feststellen. 60 Prozent der Befragten haben ein SAP Enhancement Package eingespielt. Die Mehrzahl davon nutzt dabei das Erweiterungspaket 4. Trotzdem gibt es rund 40 Prozent, die derzeit noch auf neue Funktionalitäten in Form von Enhancement Packages verzichten. "Hier besteht für SAP noch deutlicher Aufklärungsbedarf. Seitens der DSAG unterstützen wir dieses Thema mit diversen Initiativen, die die Informationsbedürfnisse der Anwender in den Vordergrund rücken", erklärt Waldemar Metz, Mitglied im DSAG-Vorstand mit dem Fachressort Prozesse/Anwendungen. Die Zahl der Unternehmen mit SAP R/3 4.7-System sinkt zudem weiter auf heute knapp 12 Prozent (minus 3 Prozent).

Nationale Unterschiede beim Support

In der Schweiz und in Österreich nutzt die Mehrheit der Anwender den Enterprise Support, in Deutschland Standard Support. Über alle Länder verteilt halten sich die Support-Modelle die Waage. Das Support-Modell für Großunternehmen (Product Support for Large Enterprises) nutzen rund 6 Prozent. Keinen Wartungsvertrag besitzen 1,5 Prozent der Befragten. Der Anteil derer, die die Dienstleistungen von Drittwartungsanbietern in Anspruch nehmen wollen, liegt auf dem gleichen Niveau. Was die Wechselbereitschaft betrifft, schlägt diese in Richtung Standard Support aus. Über 7 Prozent wollen zurück auf das einfachere Modell gehen, etwas über 2 Prozent planen den Wechsel zu Enterprise Support. In Sachen Mehrwertdiskussion hinsichtlich Enterprise Support tragen die Bemühungen der SAP langsam Früchte. Andreas Oczko, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DSAG mit dem Fachressort Operations/Service & Support, stellt fest: "Die Support-Thematik hat sich entemotionalisiert. Der Mehrwert von Enterprise Support wird differenzierter betrachtet." In 2009 haben 34 Prozent der befragten Anwender keinen Mehrwert gesehen, jetzt sind es noch 21 Prozent. "Dank der guten und intensiven Zusammenarbeit zwischen DSAG und SAP fühlen sich über zwei Drittel der Mitglieder gut oder sehr gut über Enterprise Support informiert. Trotz dieser positiven Tendenzen sollte SAP nicht nachlassen, Aufklärungsarbeit zu leisten und mit griffigen Beispielen den Nutzen zu verdeutlichen. Schließlich sagt immer noch fast ein Drittel der Umfrageteilnehmer aus, die Zusatzangebote von Enterprise Support kaum oder zu wenig zu kennen", resümiert Andreas Oczko.

Aktuelle Themen für SAP-Anwender

Erstmals wurden DSAG-Mitglieder auch zu generischen Themen bei ihren Investitionsplanungen befragt. Das absolute Top-Thema derzeit ist Virtualisierung. Über die Hälfte der Befragten plant in 2011 in diesem Bereich aktiv zu werden. Knapp ein Drittel davon hat konkrete Investitionspläne. Außerdem im Fokus stehen Business Intelligence und die Portalthematik. Die In-Memory-Technologie ist dagegen für die Befragten in 2011 kaum ein Thema. Lediglich ein Fünftel plant sich über die Weiterentwicklung der Technologie zu informieren. Nur zwei Unternehmen haben vor, in die In-Memory-Lösung der SAP (SAP High Performance Analytic Appliance, SAP HANA) zu investieren. Ähnlich sieht es hinsichtlich der Strategien für mobile Endgeräte aus. Investieren wollen lediglich 6 Prozent. Interessiert an dem Thema zeigen sich rund 24 Prozent. Cloud Computing spielt in den Investitionsüberlegungen ebenfalls fast keine Rolle. Wobei sich in 2011 rund 18 Prozent mit dem Thema beschäftigen oder sich darüber zumindest informieren. Dazu Dr. Marco Lenck, Mitglied im DSAG-Vorstand mit dem Fachressort Technologie: "Die DSAG-Mitglieder haben aktuell noch keine konkreten Investitionsplanungen für die derzeit hoch gehandelten Technologie-Trends. Momentan sind eher klassische Themen wie Business Intelligence oder Portale bzw. Kostensenkungen durch Virtualisierung an der Tagesordnung."

Die DSAG-Investitionsumfrage wird einmal jährlich online durchgeführt. In 2011 nahmen an der Befragung knapp 350 Mitgliedsunternehmen teil. Erhoben wurden die Daten im Zeitraum von Dezember 2010 bis Anfang Januar 2011.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutschsprachige SAP Anwendergruppe e.V. (DSAG) Angelika Jung, Referentin, Presse Altrottstr. 34a, 69190 Walldorf Telefon: (06227) 3580958, Telefax: (06227) 3580959

(el)

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