Pressemitteilung | Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) - Hauptstadtbüro

"Dumpingarbeitsplätze sind verantwortungslos" / NGG ruft zum Widerstand gegen Lohndumping-Wildwuchs auf

(Hamburg) - Am heutigen (24. Februar 2011) Aktionstag der DGB-Gewerkschaften gegen den zunehmenden Missbrauch von Leiharbeit und für sichere und faire Arbeit macht auch die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in unzähligen Betrieben bundesweit mobil.

Der Hintergrund: Die von der Regierung gepriesene Verbesserung der Arbeitsmarktlage ist eine bittere Mogelpackung. Über sieben Mio. Menschen müssen sich heute mit schlecht bezahlten, befristeten oder unsicheren Jobs zufriedengeben. Der Steuerzahler muss jedes Jahr rund 11 Mrd. Euro für "Aufstocker" ausgeben, die trotz Vollzeitbeschäftigung von ihrem Verdienst nicht leben können. Fast zehn Prozent der Beschäftigten arbeitet inzwischen nur noch befristet, jede zweite Neueinstellung erfolgt "auf Zeit". Vor allem auf junge Menschen wartet nach Ausbildung oder Studium meist ein Job-Roulette, das jegliche Familien- und Lebensplanung unmöglich macht.

Obwohl auch die Zahl der weit unter Tarif entlohnten Leiharbeiter rasant steigt, weigert sich die Regierung noch immer, einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn einzuführen und das soziale Grundprinzip "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" ("equal pay") gesetzlich durchzusetzen. "Die Spaltung der Belegschaften in Stammbelegschaften und Billiglöhner, die unter dem Damoklesschwert des Arbeitgebermottos `heuern und feuern´ oft auf gewerkschaftlichen und tariflichen Schutz verzichten, ist zutiefst unsozial, missachtet die Menschenwürde der Betroffenen, garantiert Perspektivlosigkeit und Altersarmut und schadet letztendlich auch der Binnenkonjunktur und den Sozialversicherungen," so der NGG-Vorsitzende Franz-Josef Möllenberg. "Wenn die Bundeskanzlerin ihrem Anspruch, eine christliche und soziale Politik zu gestalten, ernsthaft gerecht werden will, muss sie endlich handeln und die Ausweitung des Niedriglohnsektors und den Missbrauch von Leiharbeit unterbinden."

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Hauptstadtbüro Dr. Karin Vladimirov, Pressesprecherin Luisenstr. 38, 10117 Berlin Telefon: (030) 288849693, Telefax: (030) 288849699

(el)

NEWS TEILEN: