Pressemitteilung | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Effizienteres Bildungssystem durch zentrale Kontrollen und mehr Wettbewerb

(Berlin) - Das deutsche Bildungssystem benötigt eine wirksame zentrale Leistungskontrolle. Gleichzeitig sollte aber auch eine weitgehende Dezentralisierung einzelner Bereiche über mehr Wettbewerb zu mehr Qualität im Bildungswesen führen. Zu diesem Ergebnis kommt das DIW Berlin in seinem aktuellen Wochenbericht 21/2005 und schlägt eine stärkere Übertragung von Kompetenzen an die einzelnen Bildungsstätten und eine nationale Zentrale für Qualitätskontrolle im Bildungswesen vor.

Ein Vergleich mit den Bildungssystemen der in Leistungstests wie PISA und TIMSS führenden Länder (Finnland, Norwegen, Schweden, Niederlande, Kanada und England) zeigt, dass dort in den letzten Jahrzehnten eine Entwicklung hin zu mehr Dezentralisierung unter ständiger zentraler Kontrolle stattgefunden hat. Zu den zentral organisierten Bereichen gehören vor allem die Vorgabe von Leistungsstandards, das Systemmonitoring, die Gestaltung der Kerncurricula, Leistungstests und die Lehrerausbildung. Dezentral organisiert ist die Ausgestaltung der Lehrpläne, die Auswertung der Leistungstests, Personalentscheidungen sowie die Integrationsförderung von Schülern mit Migrationshintergrund.

Die Hochschulen als höchste Stufe des Bildungssystems sollten einem möglichst großen Wettbewerb und einer Selbstverwaltung ausgesetzt sein. Sie sollten über die angebotenen Studiengänge und die Auswahl der Professoren allein entscheiden. Eine leistungsorientierte Finanzierung ist ein wichtiger Reformpunkt zur Steigerung des Wettbewerbs.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin Telefon: 030/89789-0, Telefax: 030/89789-200

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