Ein-Euro-Jobs sorgen für mehr Arbeitslosigkeit
(Berlin) - Zur Diskussion um 1-Euro-Jobs in der Privatwirtschaft erklärt Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH): Die Idee, die sogenannten 1-Euro-Jobs nun auch in regulären Betrieben, also in der Privatwirtschaft zu schaffen, ist absurd. Massive Wettbewerbsverzerrungen wären die Folge. Betrieben mit regulären Mitarbeitern, für die Steuern und Sozialabgaben bezahlt werden, droht dann der Verlust von Aufträgen. Das führt nur zu weiterer Arbeitslosigkeit. Das Handwerk hält eine solche Ausweitung der Arbeitsmöglichkeiten für Langzeitarbeitslose im Übrigen für rechtlich nicht zulässig.
Wir haben uns schon immer gegen sämtliche Formen künstlicher Beschäftigung ausgesprochen. Daher hat sich der ZDH auch mit der Bundesagentur für Arbeit und den Kommunalen Spitzenverbänden in einer Gemeinsamen Erklärung darauf verständigt, handwerkliche Tätigkeiten grundsätzlich nicht im zweiten Arbeitsmarkt ausführen zu lassen. 1-Euro-Jobs lösen das Problem der Arbeitslosigkeit nicht, sie kaschieren es lediglich. Ein nachhaltiger Abbau der Arbeitslosigkeit wird weder über eine Ausweitung von 1-Euro-Jobs im zweiten, geschweige denn im ersten Arbeitsmarkt erreicht. Zur Lösung der Beschäftigungskrise kann nur eine deutliche Entlastung des Faktors Arbeit über Strukturreformen in den sozialen Sicherungssystemen führen. Schon die Hartz-Kommission hat in ihrem Bericht festgestellt, dass die Instrumente wirkungslos bleiben müssen, wenn sie die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft nicht verbessern.
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