Pressemitteilung | (tlv) thüringer lehrerverband

Einkommensrunde 2015: tlv unterstützt Forderung nach Abschluss einer bundesweiten Entgeltordnung für angestellte Lehrer

(Erfurt) - Am Vortag der zweiten Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Länder sind heute auch in ganz Thüringen Tarifbeschäftigte in einen ganztägigen Warnstreik getreten. Bei der vom dbb beamtenbund und tarifunion initiierten Kundgebung am Nachmittag in Erfurt sprach unter anderem Bernd Fröhlich, stellvertretender Landesvorsitzender des tlv thüringer lehrerverband.
Mit seinem Redebeitrag signalisierte Fröhlich, dass der tlv hinter dem dbb steht, der bei der morgigen Einkommensrunde eine Anhebung der Tarife um 5,5 Prozent und mindestens 175 Euro fordert. Gleichzeitig wies er jedoch darauf hin, dass für Thüringens Lehrkräfte ein anderer, ebenfalls morgen verhandelter Punkt noch deutlich mehr Brisanz hat: Die Eingruppierung der nicht verbeamteten Lehrer mithilfe einer bundesweit gültigen Tarifregelung.

"Es muss endlich damit Schluss sein, dass jedes Land selbst entscheiden kann, wie es seine angestellten Lehrer bezahlt", forderte Fröhlich und monierte das "vorsintflutliche Denken nach alter Gutsherrenart." Tatsächlich ist es so, dass bundesweit etwa 200.000 angestellte Lehrer ohne feste Entgeltordnung arbeiten und demzufolge willkürlich von den Ländern bezahlt werden. Verlässliche Standards in Form von bundesweit geltenden Gehaltsgruppen fehlen bislang, weshalb sich bereits jetzt ein Trend zu einer unterschiedlichen Bezahlung in den einzelnen Ländern abzeichnet.

In Thüringen betrifft das mittlerweile etwa ein Drittel der Lehrkräfte, denn seit 2008 werden dort die Lehrer nicht mehr verbeamtet. "Die fatale Folge ist, dass unsere Absolventen abwandern, weil sie woanders entweder verbeamtet werden oder aber zumindest mehr verdienen können", so Fröhlich weiter. Stattdessen, schlägt der stellvertretende Landesvorsitzende des tlv vor, müssten attraktive Bedingungen geschaffen werden, die die jungen Lehrkräfte zum Bleiben bewegen. "Vor allem mit der Wiederaufnahme der Verbeamtung in Thüringen, so wie im Koalitionsvertrag verankert, und einer bundesweiten Entgeltordnung für tarifbeschäftigte Lehrer könnte Thüringen im Kampf um die Nachwuchskräfte wieder wettbewerbsfähig und der Lehrerkollaps damit aufgehalten werden."

Quelle und Kontaktadresse:
tlv thüringer lehrerverband Pressestelle Tschaikowskistr. 22, 99096 Erfurt Telefon: (0361) 6021323, Fax: (0361) 6021324

(sy)

NEWS TEILEN: