Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie

Elektromedizinische Industrie verzeichnet Umsatzrückgang

(Frankfurt/M.) - Die deutschen Hersteller elektromedizinischer Geräte mussten im vergangenen Jahr im Inland einen Umsatzrückgang von 4,5 Prozent auf 2,34 Milliarden DM hinnehmen. Der Auslandsumsatz erreichte mit 3,32 Milliarden DM (-1,3 Prozent) nahezu das Vorjahresniveau. „Damit bestätigte sich die Einschätzung des Fachverbandes Elektromedizinische Technik im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V.“, so Dr. Frank Anton, neu gewählter Vorsitzer des Fachverbandes, „dass der positive Verlauf des Jahres 1999 einen Sondereinfluss durch vorgezogene Investitionen im Zuge der Jahr-2000-Problematik dargestellt hat.“

Insbesondere im Bereich der bildgebenden Diagnostik setzte sich der negative Trend der letzten Jahre fort. Hier schrumpfte der Inlandsmarkt deutlich um 10,9 Prozent auf rund eine Milliarde DM. Der Inlandsumsatz der separat erfassten Geräte zur Ultraschalldiagnostik behauptete sich bei insgesamt 486 Millionen DM (+2 Prozent). Während nuklearmedizinische Geräte und Anlagen mit 48 Millionen DM in Deutschland ein stabiles Umsatzvolumen erreichten (+2 Prozent), kletterten die Inlandsumsätze für Medizinische Elektroniksysteme mit 690 Millionen DM (+7,6 Prozent) auf den Stand des Jahres 1997. Dies wurde jedoch durch das in diesem Bereich besonders schwache Auslandsgeschäft überlagert.

Der Export konnte – anders als in den vergangenen Jahren – nicht als Wachstumsmotor wirken, „obwohl Medizintechnologie "Made in Germany" international weiterhin einen guten Ruf genießt“, wie Anton betont. Die wichtigsten Absatzmärkte seien nach wie vor die Länder Westeuropas und die USA.

Das Forum Deutsche Medizintechnik, in dem der ZVEI gemeinsam mit dem Fachverband Medizintechnik im Verband der deutschen feinmechanischen und optischen Industrie (F+O) e. V. zusammenarbeitet, weist seit Jahren auf einen erheblichen Investitionsstau im deutschen Gesundheitswesen hin. Zu den wesentlichen Investitionshemmnissen gehören nach Einschätzung der Experten vor allem die unflexiblen Finanzierungsregeln der gesetzlichen Krankenversicherung. Die geplante Einführung eines diagnosebezogenen Vergütungssystems (G-DRG) im deutschen Krankenhaussektor begrüßt das Forum Deutsche Medizintechnik als Schritt in die richtige Richtung.

Die vom DRG-System angestoßene Neuorganisation erfordere Investitionen in moderne Medizintechnik. Die Technik, um notwendige organisatorische Verbesserungen und Effizienzverbesserungen zu erreichen, stehe bereits heute zur Verfügung. Zu denken ist dem Forum zufolge z. B. an die Vernetzung medizinischer Geräte und Anlagen durch moderne Informations- und Kommunikationstechnologien. Hier sieht man Chancen für neue Wachstumsimpulse auf den deutschen und internationalen Märkten. Dies schließe auch neue Geschäftsfelder wie Beratung und Dienstleistung ein.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V. Stresemannallee 19 60596 Frankfurt Telefon: 069/63020 Telefax: 069/6302317

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