Pressemitteilung | HEA - Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V.

Energieeinsparverordnung bringt Einsparung an Arbeitsplätzen, aber nicht an Energie

(Frankfurt/Main) - "Arbeits- und Ausbildungsplätze beim Handwerk und in der Industrie stehen auf dem Spiel, wenn der am 7. März im Kabinett verabschiedete Entwurf der Energieeinsparverordnung (EnEV) im Bundesrat nicht geändert wird!" Das sagte Dipl.-Ing. Jörg Zöllner, Geschäftsführer des Fachverbandes für Energie-Marketing und -Anwendung (HEA) e.V. in Frankfurt a. M., anlässlich der Sanitär und Heizungsmesse ISH am 28. März vor der Presse.

Besonders betroffen von dem Entwurf wären die elektrische Warmwasserbereitung sowie die neue Elektro-Speicherheizung ( mit Lüftung und Wärmerückgewinnung). Die im Entwurf festgelegten Vorgaben kämen für die genannten Techniken einem wirtschaftlichen Verbot gleich. Die Tragweite dieses Vorhabens zeige sich insbesondere bei der Warmwasserbereitung, die in unserem Lande zu 45 Prozent von Elektro-Warmwassergeräten gedeckt werde.


Mit ideologischer Feder geschrieben

So befürchtet allein das installierende Elektrohandwerk mittelfristig einen Umsatzverlust von 1,5 Mrd. DM. Darüber hinaus sei auch ein beträchtliches Wirtschaftspotential bei der Geräte herstellenden Industrie sowie bei den Stromversorgern gefährdet. Letztere würden nach Angaben von Zöllner mittelfristig im Haushaltsbereich 35 Mrd. Kilowattstunden (kWh) verlieren. Das sind 26 Prozent des Stromabsatzes an private Haushalte bzw. sieben Prozent der gesamten Stromabgabe des Wirtschaftszweiges.

Besonderer Kritikpunkt der Stromwirtschaft am Entwurf der Energieeinsparverordnung gilt der mehr ideologisch denn sachlich begründeten Heranziehung der Primärenergie zur Bewertung der Anlagentechnik, die im Entwurf integriert mit dem Wärmeschutz betrachtet wird. Nach Meinung der Stromwirtschaft wurden die Werte bewusst so gewählt, dass die stromgestützten Systeme für Heizung und Warmwasser wirtschaftlich unrentabel werden. Renommierte und neutrale Institute bestätigen die Einschätzung.


Bundesrat soll Wettbewerbsverzerrung korrigieren

Eindeutig und einseitig begünstigt würden dagegen fossile Zentralheizungs- und Warmwassertechniken. Damit laufe die eigentlich angestrebte und von der Stromwirtschaft ausdrücklich unterstützte Zielsetzung der EnEV nach Energieeinsparung und CO2-Reduzierung, so Zöllner "absolut fehl, ja sie werde konterkariert, denn Energieeinsparung wird nicht erreicht." Er appellierte deshalb an die im Bundesrat versammelten Länder, hier in ihrer Sitzung am 11. Mai d. J. korrigierend einzugreifen und die unrealistischen Anforderungen für die Strom-Hauswärmetechnik zu modifizieren - dies sowohl aus ökologischen und ökonomischen als auch aus Gründen eines fairen Wettbewerbs zwischen den Energieträgern.


Den Verbraucher nicht bevormunden

Wenn es der Bundesregierung ernst sei mit dem mündigen Verbraucher, so Zöllner abschließend, "dann bevormundet sie diesen nicht, sondern überlässt es ihm, sich für den Energieträger und für Lösungen seiner Wahl zu entscheiden." Auch wenn es bestimmten Gruppierungen nicht gefalle, so stünden energiesparsame,
strombetriebene Systeme und Techniken zum Heizen, Lüften und zur Wassererwärmung bereit, die alle Forderungen nach Energieeinsparung und CO2-Minderung hervorragend erfüllten. Paradebeispiele hierfür seien u. a. die Wärmepumpe und die Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung.

Dass die Nutzung von Strom im Wärmemarkt eine gute und richtige Wahl ist, zeigt der Fachverband vom 27. bis 31. März d. J. auf der ISH unter dem Leitthema "Wärme+: Energiesparlösungen mit Strom".

Quelle und Kontaktadresse:
Fachverband für Energie-Marketing und -Anwendung (HEA) e.V. beim VDEW Am Hauptbahnhof 12 60329 Frankfurt/M. Telefon: 069/256190 Telefax: 069/232721

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