Pressemitteilung | Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS)

Energiegipfel: Heiße Luft im Kanzleramt

(München) - Während die Energieriesen noch debattieren, wurde das Zeitalter der Effizienz und der energetischen Selbstversorgung längst von innovativen Bauherren eingeläutet.

Beim Gipfel am 3. April im Bundeskanzleramt haben die Spitzen der deutschen Energieversorger der Kanzlerin bis zum Jahre 2012 Investitionen von etwa 30 Milliarden Euro in fossile Kraftwerke und Netze zugesagt, laut Financial Times und Handelsblatt angeblich um Deutschland unabhängiger von Energieimporten zu machen.

Während die Versorger und die Politik noch über Projekte debattieren, handeln Deutschlands Bauherren schon seit Jahren. Bis 2012 werden Sie mit ca. 600 Milliarden die 20-fache Summe in den deutschen Gebäudebestand mit dem klaren Ziel investieren, sich von den Preisforderungen der Energieversorger unabhängiger zu machen und selbst mit erneuerbaren Energien zu Versorgern zu werden.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat ermittelt, dass private und öffentliche Bauherren in den letzen 10 Jahren fast 780 Milliarden Euro in die Sanierung des bundesdeutschen Gebäudebestandes investiert haben. Da das DIW hierbei nur die Zahlen des Bauhauptgewerbes betrachtet hat und die Vielzahl von Investitionen des Baunebengewerbes (hierzu gehört das Handwerk mit dem Bau von z. B. Heizungsanlagen) nicht mitgerechnet hat, dürfte die wahre Investitionsleistung deutlich höher liegen.

Innovationsoffensive Energie - politische Weichen wurden weit vor dem Energiegipfel gestellt

Mit dem KfW CO2-Gebäudesanierungsprogramm ist intelligente Energiepolitik in Deutschland bereits heute Wirklichkeit

Aus den jährlich bereitgestellten 1,7 Milliarden Euro an Zinsverbilligungen und Teilschulderlass resultieren nach Erfahrungen der Bauwirtschaft bis zu 28 Milliarden an Investitionen. Kein anderes Förderprogramm des Staates hat derartige positive volkswirtschaftliche Wirkungen.

Investitionen in Dämmmaßnahmen, erneuerbare Energien und effiziente Heizungen, also in eine Verringerung des eigenen Verbrauches teurer fossiler Energieträger, sind die einzige Waffe der Bürger im Kampf gegen steigende Energiepreise.

Chance Energiepass

Wenn Energiepass mit Sanierungsempfehlungen, dann wirksam und sinnvoll

Bauherren brauchen Entscheidungstransparenz

Die DGS fordert die Bundesregierung auf, schnellstmöglich bundeseinheitliche Energiepässe einzuführen. Hier ist in der Vergangenheit schon viel zu viel Zeit vertan worden. Der Weg der Gebäudeintegration erneuerbarer Technologien und der staatlichen Anreize für kombinierte Ansätze muss konsequent fortgesetzt werden (CO2-Gebäudesanierungsprogramm). Ein regeneratives Wärmegesetz (analog dem EEG im Stromsektor) mit Effizienzansatz muss in diesem Jahr vom Bundestag verabschiedet werden = Förderung von Erträgen statt Geräten (kWh statt m²).

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. Pressestelle Augustenstr. 79, 80333 München Telefon: (089) 524071, Telefax: (089) 521668

(bl)

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