Erste Globale Technische Regelung verabschiedet / Rasche Ratifizierung gefordert / Meilenstein in der weltweiten Harmonisierung von Vorschriften
(Frankfurt am Main) - Die im Automobil-Weltverband OICA (Organisation Internationale des Constructeurs dAutomobiles) organisierten Fahrzeughersteller setzen konsequent auf eine weltweite Harmonisierung technischer Vorschriften. Ein Meilenstein in dieser Strategie ist die erste Globale Technische Regelung, die am Donnerstag in Genf durch die UN ECE verabschiedet wurde, und an der die OICA maßgeblich mitgewirkt hat. Ich bin sehr zuversichtlich, dass mit dieser Regelung der erste und wichtige Schritt in Richtung eines weltweit einheitlichen Zertifizierungsverfahrens von Automobilen in einem globalen Markt getan wird, sagte Prof. Dr. Bernd Gottschalk, der zugleich Präsident der OICA und des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) ist. Nun müssten die einzelnen Staaten die Vorschrift möglichst rasch ratifizieren.
Für Hersteller und Verbraucher wie auch für den Gesetzgeber bringt die internationale Harmonisierung große Vorteile, da sie weltweit die kosteneffiziente Entwicklung von Zukunftstechnologien ermöglicht. Voraussetzung dafür sei, so Prof. Gottschalk, dass die Vorschriften weltweit eine verlässliche und planbare Größe darstellten und miteinander im Einklang stünden. Nur so könne vermieden werden, dass unterschiedliche Vorschriften zu Zielkonflikten führten, die für die Automobilindustrie nicht oder nur mit unangemessen hohem Aufwand erfüllbar seien. Zudem müssten bei Änderungen ausreichende Übergangsfristen gewährleistet sein. Auch dürften weitere Vorschriftenänderungen nicht bereits dann diskutiert werden, wenn wie in der derzeitigen europäischen Diskussion der Abgasemissionen die neuen Vorschriften noch gar nicht in Kraft getreten sind.
Die verabschiedete erste Globale Regelung Türverriegelung und Scharniere hat den Charakter eines Türöffners für die weltweite Harmonisierung, da nach dem Willen der Beteiligten bald weitere Regelungen folgen: So sind beispielsweise unter maßgeblicher Mitwirkung von OICA ein weltweit einheitlicher Testzyklus für Motoren schwerer Nutzfahrzeuge und Regelungen zum Fußgängerschutz in Vorbereitung. Diese Arbeiten basieren auf dem Abkommen von 1998, das im Weltforum für die Harmonisierung fahrzeugtechnischer Vorschriften (WP.29) der UN ECE in Genf geschlossen wurde und zum Ziel hat, weltweit einheitliche Verfahren für die Zertifizierung von Straßenfahrzeugen zu schaffen. Nahezu alle Staaten sind Mitglied dieses Forums, an dessen Sitzungen OICA als Nichtregierungsorganisation teilnimmt. Die WP.29 ist darüber hinaus Lenkungsgremium für die im Abkommen von 1958 zusammengefassten ECE Regelungen, auf deren Basis bereits heute in fast allen Ländern der Welt Fahrzeuge für den Straßenverkehr zertifiziert werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)
Westendstr. 61, 60325 Frankfurt
Telefon: 069/975070, Telefax: 069/97507261
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