Erste Verhandlungsrunde Altersteilzeit ohne greifbares Ergebnis
(Bonn/Berlin) - Ohne Ergebnis verliefen am 12. Dezember in Berlin die Tarifverhandlungen des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) und der IG Medien mit den Zeitungs- (BDZV) und Zeitschriftenverlegern (VDZ) über einen Altersteilzeittarifvertrag für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen und Zeitschriften. Zentrale Schwierigkeiten ergaben sich bei den Verhandlungen vor allem für folgende Punkte: Zum einen der Frage wie groß der Kreis der anspruchsberechtigten Redakteure werden soll, ob es überhaupt einen tarifvertraglichen Rechtsanspruch gibt und zum anderen der Frage der Wiederbesetzung einer durch Altersteilzeit freiwerdenden Stelle.
Bei der Frage der Wiederbesetzung schien auf der Seite der Verleger das Missverständnis vorzuliegen, dass z.B. bei einer durch Altersteilzeit freiwerdenden Ressortleiterstelle wiederum ein Ressortleiter eingestellt werden müsste. Die Vorstellungen der Gewerkschaften DJV und IG Medien sehen jedoch vor, dass vorrangig Volontäre und freie Mitarbeiter eingestellt werden. Bei der Frage des Rechtsanspruches auf Altersteilzeit betonten die Gewerkschaften, dass es nicht im Belieben der Verleger sein dürfte, zu entscheiden, wer Altersteilzeit in Anspruch nehmen dürfe und wer nicht.
Die Verleger erkannten in den Gesprächen an, dass es für die Gewerkschaften wichtig sei, Arbeitsverdichtung durch eine tarifliche Altersteilzeitregelung zu verhindern. Allerdings gaben sie zu bedenken, dass es für die Verlage von Interesse sei, Altersteilzeit auch als sozialpolitisches Instrument nutzen zu können. Dies z.B. wenn eine Zeitschrift oder Zeitung aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt wird.
Gewerkschaften und Verleger beendeten die erste Verhandlungsrunde gegen 15.45 Uhr. Die Verleger räumten ein, ihnen sei deutlicher geworden, wo die Gewerkschaften hin wollten und man müsse jetzt wechselseitig über Kompromisse nachdenken. DJV und IG Medien äußerten ihr Bedauern, dass die Verleger in ihren Positionen noch nicht weiter gewesen seien, zumal die Forderungen der Gewerkschaften seit anderthalb Jahren bekannt seien. Positiv bewerteten DJV und IG Medien die generelle Bereitschaft der Verleger, die Gespräche fortzusetzen. Ein zweiter Termin für die Fortsetzung der Sondierung wurde für Anfang Februar in Aussicht genommen. Die Entscheidungsgremien der Gewerkschaften werden sich im Januar 2001 mit dem Sachstand befassen.
Quelle und Kontaktadresse:
Für den DJV: Gesine Dähn
Für die IG Medien: Manfred Moos
Dagmar Frankmann
DJV-Bildungswerk
Bennauerstr. 60
53115 Bonn
Telefon: 0228/2427820
Telefax: 0228/2427822