Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

EU-Gipfel soll Milch-Problem ergebnisorientiert aufgreifen / Sonnleitner appelliert an Bundeskanzlerin Merkel

(Berlin) - Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, hat an Bundeskanzlerin Angela Merkel appelliert, sich beim heute (18. Juni 2009) beginnenden Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union angesichts der auch in der Landwirtschaft spürbaren Wirtschaftskrise für Maßnahmen der Marktbelebung einzusetzen. "Besonders unsere Milchbauern erwarten, dass die Europäische Union angesichts des Nachfrageeinbruchs bei Milch- und Molkereiprodukte jetzt jedes verfügbare Register zieht, damit der Handel wieder in Gang kommt", erklärte Sonnleitner. Ebenso leide der deutsche Markt unter einer Nachfrageschwäche trotz historisch niedriger Preise. Auch sogenannte Imitate für Milch und Butter würden zunehmend verwendet. Die verarbeitende Industrie wie Bäckereien oder Speiseeishersteller hätten Milchprodukte aus ihren Rezepturen genommen und dafür Imitate einsetzen, ohne dass dies dem Verbraucher deutlich werde. Dieser Verbrauchertäuschung müsse mit klaren Kennzeichnungsvorschriften der EU begegnet werden, forderte Sonnleitner.

Als Beispiele für den Exporteinbruch bei Milch- und Molkereiprodukten infolge der Wirtschaftskrise nannte Sonnleitner Russland und einige bevölkerungsreiche asiatische Staaten. Obwohl die in der EU gemolkene Milchmenge derzeit ca. 5 Prozent unterhalb des Vorjahres liegt, sei eine Belebung der Nachfrage derzeit nicht zu erkennen. Daher forderte Sonnleitner Bundeskanzlerin Merkel auf, sich bei der EU für die Ankurbelung der Nachfrage einzusetzen. Mit Erzeugerpreisen für Milch um die 20 Cent könne kein Milchbauer in Deutschland wirtschaftlich über die Runden kommen und die leistungs- und innovationsfähige Milchwirtschaft würde in Deutschland zerstört werden. Dies kostet Arbeitsplätze vor allem in ländlichen Regionen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Pressestelle Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-0, Telefax: (030) 31904-205

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