Pressemitteilung | vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.

EU-Strategie fördert Chancen für die Wirtschaft im Indo-Pazifik

(München) - Aus Sicht der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. verschiebt sich mit dem rasanten wirtschaftlichen Aufstieg Asiens das politische und ökonomische Gewicht zunehmend in den Indo-Pazifik. Auf einem Online-Kongress zum Indo-Pazifik sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt: "Mit der im letzten Jahr verabschiedeten EU-Strategie für die Zusammenarbeit im indo-pazifischen Raum setzt die EU ein klares Zeichen für die Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen mit den Staaten der Region sowie stabile Lieferketten. Die EU betont damit die Bedeutung enger und dauerhafter Partnerschaften. Mit der Förderung von Konnektivität, also der Verbindung zwischen den Staaten beispielsweise in den Bereichen Transport oder Digitalisierung, trägt die EU zu gleichen Wettbewerbsbedingungen und einem offenen und fairen Handelsumfeld bei. Das liegt auch im Interesse der bayerischen Wirtschaft".

Sowohl der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine als auch die Corona-Pandemie zeigen wie wichtig Diversifizierung ist. "Wir brauchen Globalisierung, aber ohne Klumpenrisiken. Wir müssen Abhängigkeiten vermeiden. Das gilt auch für die Zusammenarbeit im indo-pazifischen Raum", so Brossardt. Knapp 60 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts werden in der Region erwirtschaftet. Zudem steht die Region für 60 Prozent der Weltbevölkerung und mit China, Indien und Japan für drei der vier größten Volkswirtschaften. Der Indo-Pazifik ist schon heute eine wirtschaftlich bedeutende Region für Bayern. Im Jahr 2021 exportierten die bayerischen Unternehmen Waren im Wert von etwa 33 Milliarden Euro in die Region. Damit ist der indo-pazifische Raum für über 17 Prozent aller Exporte und über 20 Prozent aller Importe Bayerns verantwortlich. Die wichtigsten Handelspartner Bayerns in der Region sind China, gefolgt von Japan, Südkorea und Taiwan.

Allein das Handelsvolumen zwischen Bayern und Südkorea verzeichnete seit 2010 einen Zuwachs um 75 Prozent. Der deutliche Anstieg ist aus Sicht der vbw vor allem auf das 2011 in Kraft getretene Handelsabkommen zwischen der EU und Südkorea zurückzuführen. "Dieser Erfolg macht deutlich: Wir müssen in Zukunft noch stärker auf bi- und multilaterale Handelsvereinbarungen setzen. Gerade weil wir derzeit einen 'Kampf der Werte' beobachten und Systemrivalitäten deutlicher denn je zu Tage treten, sind wir aufgefordert, den großen Wert von offenen Märkten, Freihandel und fairen Regeln klar herauszustellen. Das gilt gerade mit Blick auf den Indo-Pazifik als weltweit wichtigste Wachstumsregion", so Brossardt abschließend.

Unter der Indo-Pazifik-Region wird mit Südostasien, Ostasien, Südasien, der ostafrikanischen Küstenregion, Ozeanien und den pazifischen Inselgruppen die Gesamtheit aller Staaten, die vom Indischen Ozean oder Pazifik geprägt sind, verstanden.

Quelle und Kontaktadresse:
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. Pressestelle Max-Joseph-Str. 5, 80333 München Telefon: (089) 55178-100, Fax: (089) 55178-111

(mw)

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