Europa - Chance für den dritten Sektor?

(Frankfurt am Main) - Fundraising hat in den vergangenen Jahren über die nationalen Grenzen hinaus an Bedeutung gewonnen. Verbände und gemeinnützige Organisationen sind in ganz Europa tätig. Haben die Themen des dritten Sektors im Europa-Wahlkampf eine Rolle gespielt?

Dr. Marita Haibach, Beraterin im Großspenden-Fundraising äußerte sich anlässlich des Europa-Wahlkampfes: "Unsere Themen spielten im Wahlkampf keine Rolle; auch die politischen Parteien bezogen in der Regel keine Stellung hierzu. Die rechtlichen Rahmenbedingungen des gemeinnützigen Sektors werden noch immer durch die nationalen Gemeinnützigkeitsrechte geprägt. Die Europawahl ist ein guter Anlass, um europäische Fundrasising-Themen stärker ins Visier zu nehmen."

Ein wichtiges Thema für Marita Haibach und andere Fundraisierinnen und Fundraiser ist unter anderem die Mehrwertsteuererstattung für Nonprofit-Organisationen. Gemeinnützige Organisationen können sich die Mehrwertsteuer nicht rückerstatten lassen, da sie nicht vorsteuerabzugsberechtigt sind und meist Dienstleistungen erbringen, für die keine Mehrwertsteuer berechnet werden kann. Dies bewirkt nicht nur hohe Zusatzkosten, sondern in einigen Fällen auch eine Wettbewerbsverzerrung zwischen Nonprofits und kommerziellen Anbietern. Dem dänischen Fundraising-Verband ISOBRO ist 2006 die Einführung eines Erstattungs-systems in Dänemark gelungen. Dies könnte ein Ansatz sein, die schon lange schwelenden Diskussionen über diese Thematik in Brüssel und Strassburg wiederzubeleben, regt Frau Haibach an.

Dr. Marita Haibach ist seit 1991 als Beraterin für Fundraising- und Nonprofit-Management tätig. Sie war von 2004-2008 Präsidentin der European Fundraising Association und wurde kürzlich mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Fundraising Verband e.V. Katja Bahadori, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Emil-von-Behring-Str. 3, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 1338948-0, Telefax: (069) 1338948-10

(mk)