Pressemitteilung | Deutscher Städtetag - Hauptgeschäftsstelle Berlin

Experte nennt die Kommunen Vorreiter einer bürgerorientierten Verwaltungsreform

(Berlin) - Das Engagement der Städte für mehr Effizienz und Bürgernähe ihrer Verwaltungen wird von Experten ausdrücklich anerkannt. “Die Kommunen sind eindeutig die Vorreiter einer bürgerorientierten Verwaltungsreform in Deutschland”, so Professor Dr. Karl-Dieter Grüske, Konrektor der Universität Erlangen-Nürnberg und Mitglied im Beirat der hessischen Landesregierung zur Verwaltungsreform, am 27. November in Berlin während einer Fachkonferenz des Deutschen Städtetages. Die Veranstaltung gehörte zum Projekt “Zukunft der Stadt - Stadt der Zukunft”, in dem die Städte Antworten auf die Herausforderungen durch Globalisierung und Liberalisierung suchen.

Trotz aller Veränderungen des Bürgerservices in den Städten infolge von Internet und “Virtuellem Rathaus” - so ein Resümee der Diskussionen - werde der unmittelbare “Gesicht-zu-Gesicht”-Kontakt zum Bürger auch künftig wichtig sein und nicht überflüssig werden. In der Fachkonferenz “Effizienz kommunaler Dienstleistungen erhöhen - bessere Steuerung, mehr Bürgerorientierung” diskutierten mehr als 40 Experten aus Wissenschaft und Praxis über Wege, den Bürgerservice der Städte zu verbessern.

Seit mehreren Jahren führen die Städte in Deutschland umfassende Reformen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit ihrer Verwaltungen durch. Wichtigstes Ziel des Reformprozesses ist es, Effizienz und Effektivität zu erhöhen und das Verwaltungshandeln stärker auf die Bürgerinnen und Bürger auszurichten. Insbesondere die Einrichtung von Bürgerämtern erweist sich zunehmend als der richtige Weg, die Bürgerinnen und Bürger als Adressaten und Nutznießer des Verwaltungsreformprozesses deutlich herauszustellen und die Serviceorientierung zu verbessern.

Deutlich wurde in der lebhaften Diskussion, dass der Bürger bei der Suche nach dem oder der Zuständigen keine “Ämterrallye” mehr absolvieren müsse, wenn er zum Rathaus geht. Von einem Ansprechpartner müssten alle Angelegenheiten des Bürgers betreut werden. Bei komplizierteren Verfahren sorge das Bürgeramt für die Weiterleitung an das Fachamt oder andere Behörden. Die Attraktivität der Bürgerämter liege darin, dass der Wunsch der Bürger nach persönlicher Bedienung und schneller Erledigung von Verwaltungsangelegenheiten in angenehmer Atmosphäre erfüllt wird.

Durch Bürgerbefragungen würden die Städte dabei ihre Serviceleistungen regelmäßig überprüfen. So sei z.B. in der Bundesstadt Bonn die Öffnung der Dienststellen über die Mittagszeit überaus positiv angenommen worden. “Es geht nicht darum, das Bürgeramt rund um die Uhr zu öffnen, sondern wir müssen dann geöffnet haben, wenn die Bürger uns brauchen”, sagte Serviceleiter Kurt Dombrowski aus Bonn. Betont wurde, dass das Prinzip “Dienstleistung aus einer Hand” sich noch stärker an konkreten Lebenslagen des Bürgers orientieren müsse, wie Umzug, Bauen oder Heirat.

Ergänzend zum Bürgeramt im Rathaus müssten auch vermehrt das Internet und kommunale Call Center eingesetzt werden. Durch moderne Informations- und Kommunikations-Technologien werde es möglich und auch rationell sein, in multifunktionalen Dienstleistungsläden Dienst- und Verwaltungsleistungen unterschiedlicher Anbieter bzw. Träger zu bündeln. Möglich werde eine Vertriebskooperation vieler öffentlicher und privater Anbieter. Von einer Stelle werde der Zugang zu den Leistungen und Angeboten unterschiedlicher Verwaltungen und privater Anbieter eröffnet: also z.B. zu Stadt-, Landesbehörden, Arbeitsverwaltung, Finanzverwaltung, Sparkasse, Banken, Postdiensten und Versorgungsunternehmen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Städtetag Lindenallee 13 – 17, 50968 Köln Ernst-Reuter-Haus, Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Verantwortlich: Volker Bästlein Telefon: 030/37711130 Telefax: 030/37711139

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