Pressemitteilung | Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK)

Fachkräftemangel in Hessen

(Frankfurt am Main) - 30 Prozent der Unternehmen in Hessen können offene Stellen nicht besetzen. Bei mehr als jedem achten Unternehmen bleiben sogar mehr Stellen offen als im letzten Jahr. Das ist das Ergebnis einer Umfrage zum Fachkräftemangel der Arbeitsgemein­schaft der hessischen Industrie- und Handelskammern unter 4.000 Mitgliedsunter­nehmen.

Der Fachkräftemangel zeigt sich in allen Branchen: Von Industrieunternehmen, über IT-Unternehmen, unternehmensnahen Dienstleistungen bis hin zum Gastgewerbe. Und das vor allem bei mittelständischen Unternehmen. Auch ist der Fachkräfteman­gel kein regionales Phänomen in Hessen. Sowohl in Nord- als auch in Südhessen kann jedes dritte Unternehmen offene Stellen nicht besetzen, in Mittelhessen ist es jedes vierte.

In der Industrie suchen vor allem Chemieunternehmen, Maschinenbauer, und die Elektrotechnik Personal. Fast jeder zweite Maschinenbauer hat offene Stellen, die er nicht besetzen kann. Sie suchen Ingenieure, aber auch Servicekräfte. Überraschend mag erscheinen, dass auch mehr als jedes dritte Unternehmen des Gastgewerbes über einen Mangel an geeigneten Bewerbern klagt. Es sind vor allem Hoteliers, die Servicekräfte mit Berufsabschluss suchen.

Auch der Blick auf die einzelnen Dienstleistungszweige zeigt, dass die unterschied­lichsten Dienstleistungsbranchen Stellen nicht besetzen können. Das gilt für fast je­des zweite Architektur- und Ingenieurbüro in Hessen; aber auch für 45 Prozent der Wirtschafts- und Unternehmensberater und fast 40 Prozent der IT-Unternehmen. Weitere Wirtschaftszweige, die gerne mehr Personal einstellen würden, sind Sicher­heitsdienste und Gebäudereiniger.

Insgesamt zeigt sich, dass die Unternehmen vor allem gut ausgebildete Arbeitskräfte suchen. Gesucht wird Personal, das über eine Ausbildung, einen Fachwirt- bzw. Meister- oder einen Hochschulabschluss verfügt. Vor allem die duale Berufsausbil­dung liegt hoch im Kurs: 41 Prozent der Unternehmen suchen Personal mit einer ab­geschlossenen Berufsausbildung. Nur 12,6 Prozent der hessischen Unternehmen suchen auch Personal ohne Berufsausbildung. Dies sind z.B. das Baugewerbe, Ge­bäudereiniger und Sicherheitsdienste. Das wird die Situation auf dem Arbeitsmarkt weiter verschärfen.

Mit verstärkter Aus- und Weiterbildung im Unternehmen will jedes zweite hessische Unternehmen dem Fachkräftemangel begegnen. Die Betriebe setzten aber auch wieder auf ältere Arbeitnehmer. Nur für die wenigsten Branchen - wie IT-Unternehmen und Wirtschafts- und Unternehmensberater - scheint die Suche nach Arbeitskräften im Ausland eine Alternative zu sein. Nur jedes elfte Unternehmen in Hessen zieht die Suche im Ausland in Betracht.

Quelle und Kontaktadresse:
Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK) Pressestelle Börsenplatz 4, 60313 Frankfurt am Main Telefon: (069) 2197-0, Telefax: (069) 2197-1424

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