Pressemitteilung | FIAN Deutschland e.V.

FIAN kritisiert Regierungsverhandlungen zu Menschenrecht auf Nahrung in der FAO

(Herne) - Vom 5.-9. Juli 2004 finden in der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) Regierungsverhandlungen über freiwillige Richtlinien für das Menschenrecht auf Nahrung statt. Mehr als 140 Staaten sind schon heute durch die Ratifizierung des Internationalen Paktes über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte völkerrechtlich verpflichtet, das Menschenrecht auf Nahrung zu verwirklichen. Die Verhandlungen in der FAO beschäftigen sich mit der Umsetzung des Menschenrechts auf Nahrung in nationale Politik.

FIAN kritisiert scharf den im Vorfeld der Sitzung vorgelegten Entwurf der Richtlinien. Dieser beinhaltet keine ausreichende Analyse der Ursachen von Hunger. Die ungleiche Landverteilung ist in vielen Ländern eine wesentliche Ursache für Hunger und Unterernährung. In den Richtlinien spielen der Zugang zu Land und anderen produktiven Ressourcen für arme Familien nur eine untergeordnete Rolle.

FIAN kritisiert zudem, dass die Einklagbarkeit des Menschenrechts auf Nahrung in dem Entwurf keine Erwähnung findet. Der Entwurf ignoriert zudem die Auswirkungen nationaler Politik auf das Menschenrecht auf Nahrung in anderen Ländern, dazu gehören negative Auswirkungen der Handelsliberalisierung auf Kleinbauern.

Die Ausarbeitung der FAO-Richtlinien für das Menschenrecht auf Nahrung ist ein Auftrag des Folgegipfels des Welternährungsgipfels von 2002. Im September sollen die Richtlinien vom Committee on Food Security der FAO verabschiedet werden.

Quelle und Kontaktadresse:
FIAN e.V. Internationale Menschenrechtsorganisation für das Recht sich zu ernähren Overwegstr. 31, 44625 Herne Telefon: 02323/490099, Telefax: 02323/490018

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