Pressemitteilung | DER MITTELSTANDSVERBUND - ZGV e.V.

„Flächentarif am Scheideweg“ / ZGV fordert Abkehr von opportunistischer, mittelstandsfeindlicher Einzelfallpolitik der Gewerkschaften

(Berlin) - „Die derzeitige Debatte um eine Wiedereinführung der 40-Stundenwoche ist mittelstandsfeindlich und opportunistisch“, so ZGV-Präsident Joachim Siebert am 01. Juli in Berlin. Mit der Zustimmung zur Wiedereinführung der 40-Stunden-Woche in den Siemenswerken Bocholt und Kamp-Lintfort verfolge die Gewerkschaft IG-Metall eine reine Klientelpolitik zu Lasten des Mittelstandes.

Zwar haben die Tarifvertragsparteien der Metall- und Elektroindustrie im vergangenen Jahr eine Öffnung der Tarifverträge vorgesehen, jedoch stehe diese Öffnung unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Gewerkschaften.

Siebert: „Kleinen und mittleren Unternehmen ist es nicht möglich, ein vergleichbares Drohpotenzial aufzubauen wie Großbetriebe.“ Nur die öffentlichkeitswirksame Darstellung der Rettung von Zigtausend Arbeitsplätzen veranlasse die Gewerkschaften zur Zustimmung für die 40-Stundenwoche. „Die Öffnungsklauseln in der Metall- und Elektroindustrie stellen vor diesem Hintergrund eine Schimäre dar. Der Flächentarifvertrag steht am Scheideweg. Nur eine generelle Öffnung der Tarifverträge ohne Zustimmungsvorbehalt von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden ist geeignet, den Bedürfnissen des Mittelstandes gerecht zu werden und den Flächentarifvertrag dauerhaft zu erhalten“, so Siebert weiter. „Es ist notwendig, die durch das starre Flächentarif-Vertragssystem bestehenden Fesseln zu sprengen, damit der Mittelstand wieder Luft zum Atmen erhält. Soll es nicht kurzfristig gelingen, den Flächentarifvertrag für den Mittelstand wieder handhabbar zu machen, so wird der Flächentarifvertrag in Zukunft seine Existenzberechtigung verlieren.“ ZGV-Präsident Joachim Siebert fordert die Gewerkschaften daher auf, „flächendeckend unkonditionierte Öffnungsklauseln zuzulassen, damit der Flächentarifvertrag nicht zur Leerformel verkommt.“

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen e.V. (ZGV) Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: 030/5900996-18, Telefax: 030/5900996-17

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