Pressemitteilung | Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) - Hauptstadtbüro

Folgen des Lohndumpings: Steigende Zahl der Zweitjobs / Möllenberg: "Arbeitsmarkt muss neu geordnet werden"

(Berlin) - "Es ist realitätsfern und zynisch, wenn das Bundesarbeitsministerium eine 'gestiegene Konsumlust' als möglichen Grund dafür aufführt, dass jeder zehnte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zusätzlich in einem Minijob arbeitet." So die Kritik von Franz-Josef Möllenberg, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

"Das Einkommen aus einer Vollzeittätigkeit muss reichen, um eine Familie zu ernähren. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit arbeiten hingegen 9,1 Prozent aller regulär Beschäftigten in einem Zweitjob. Dass sich dieser Anteil in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt hat, ist ein Ausdruck dafür, dass sich der Niedriglohnsektor immer weiter ausgeweitet hat. Besonders im Gastgewerbe ist es offensichtlich, dass geringfügige Arbeit die Vollzeitbeschäftigung verdrängt. Jeder zweite Arbeitsplatz ist hier ein schlecht bezahlter Minijob.

Notwendig ist eine neue Ordnung der Arbeit, damit endlich Schluss ist mit dem Zweitjob hinterm Tresen. Bei der Zurückdrängung des Niedriglohnsektors hat die Bundesregierung und vor allem Arbeitsministerin von der Leyen versagt. Minijobs als Armutsfalle und Synonym für Lohndumping müssen reformiert werden: Sie gehören abgeschafft. Notwendig ist die Sozialversicherungspflicht von der ersten Stunde an. Ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro würde vor allem die Einkommen der derzeit geringfügig Beschäftigten erhöhen."

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Hauptstadtbüro Dr. Karin Vladimirov, Pressesprecherin Luisenstr. 38, 10117 Berlin Telefon: (030) 288849693, Fax: (030) 288849699

(cl)

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