Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

Forderungen der KEF zurückweisen

(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Intendantinnen und Intendanten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten anlässlich ihres Treffens mit der Rundfunkkommission der Länder am morgigen Donnerstag auf, Forderungen der KEF zur Rückstellung von Mehreinnahmen zurückzuweisen.

In einem Brief an die Anstaltsspitzen verlangt die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) von ARD, ZDF und Deutschlandfunk, mögliche Mehreinnahmen aus dem Rundfunkbeitrag
2021 bis 2024 einer Rücklage zuzuführen und nicht ohne Zustimmung der KEF über das Geld zu verfügen.

DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall zeigt sich irritiert. "Alles wird teurer, die Preise steigen im Moment in allen Bereichen. Wir haben es mit einer Inflation in lange nicht gekanntem Ausmaß zu tun", so Überall. "Es kann nicht sein, dass dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk von der KEF die Möglichkeit genommen werden soll, darauf angemessen zu reagieren." In normalen Zeiten halte er die Forderung der KEF für durchaus nachvollziehbar, die Zeiten seien aber nicht normal.

Zurzeit laufen in verschiedenen Rundfunkanstalten Tarifverhandlungen.
Die Angebote der Sender sind dabei weit von den Forderungen des DJV und von einem Inflationsausgleich entfernt. "Wir sehen, dass die Gewerkschaften für den öffentlichen Dienst über 10 Prozent mehr für die Beschäftigten von Bund und Kommunen verlangen. Das sind Forderungen, die mittlerweile normal sind", erklärt der DJV-Vorsitzende. Es dürfe nicht passieren, dass die Journalistinnen und Journalisten von der aktuellen Honorar- und Gehaltsentwicklung in anderen Branchen abgehängt werden.

"Qualitativ hochwertiger Journalismus kostet Geld. Die KEF muss den Rundfunkanstalten den finanziellen Spielraum lassen, in diesen Zeiten weiterhin in allen Bereichen ihrem Programmauftrag nachzukommen sowie die Journalistinnen und Journalisten angemessen zu bezahlen", appelliert Überall.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) Hendrik Zörner, Torstr. 49, 10119 Berlin Telefon: (030) 7262792-0, Fax: (030) 7262792-13

(mw)

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