Pressemitteilung | ADFC e.V. - Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club - Bundesgeschäftsstelle

Friedrichstraße für Fußgänger und Radfahrer: ADFC Berlin begrüßt Vorschlag des ADAC

(Berlin) - Der ADFC begrüßt den Vorschlag des ADAC, den Verkehr in der Friedrichstraße zu beruhigen. Dies hätte positive Folgen, nicht nur für Fußgänger und Radfahrer, sondern auch für die lokalen Geschäfte.

Auf der Friedrichstraße gibt es trotz dichtem Verkehr keine Radverkehrsanlagen. Für Radfahrer bedeutet das Stress und nicht selten gefährliche Situationen. Fußgänger drängen sich derweil auf zu schmalen Gehwegen. Vergleichbare Einkaufsstraßen in anderen deutschen Großstädten sind anders gestaltet: Dort fahren meist ausschließlich Straßenbahnen, Busse und Taxis. Platz für Fußgänger bringt möglichst viele Menschen zu den Geschäften. Die Geschäfte in der Friedrichstraße leiden dagegen seit Jahren unter einem zu geringen Kundenstrom, da die Straße für den Einkaufsbummel zu Fuß wenig einladend ist.

"Die Friedrichstraße bleibt weit hinter ihrem Potenzial zurück, hier wurden bereits in den neunziger Jahren die Weichen in der Stadtentwicklung falsch gestellt" sagt Tim Lehmann, Stadtplaner, Mobilitätsforscher und aktiv im ADFC Berlin. "Die meisten privaten Autos in der Friedrichstraße sind dem Parksuchverkehr oder Freizeitverkehr zuzuordnen, welche den Läden gar nicht zugutekommen."

"Der Nutzen der Straße als Verkehrsverbindung ist gering", ergänzt Philipp Poll, Landesgeschäftsführer des ADFC Berlin. "Wer heute schnell mit seinem Auto in Nord-Süd-Richtung durch die Innenstadt will, wählt eine der parallel verlaufenden Hauptstraßen. Der Nord-Süd-Tunnel bietet zudem eine schnelle S-Bahn-Verbindung. Wer trotzdem mit dem Auto in die Friedrichstraße will, fährt in der Regel in ein Parkhaus oder nimmt ein Taxi", so Poll.

So geht die Umwandlung zur attraktiven Einkaufsstraße

Durch einen Umbau der Friedrichstraße könnten breite, attraktive Gehwege mit Platz für Cafés und Warenauslagen zum Einkaufsbummel einladen. Eine entschleunigte Fahrbahn für Fahrräder, Taxis und Lieferverkehr sorgte für bessere Luft, weniger Lärm und sicheres Queren der Straße. Schleichverkehr kann mit einfachen baulichen Änderungen wie Diagonalsperren vermieden werden. Mit dem Auto wäre die Friedrichstraße nach wie vor gut erreichbar. Von den großen kreuzenden Straßen wie die Leipziger Straße kämen Besucher zügig in die Parkhäuser, die noch ausreichend freie Kapazitäten haben. Der Verkehr auf diesen Straßen würde durch die Entzerrung der Kreuzungen mit der Friedrichstraße sogar flüssiger.

"Andere Städte machen es vor. Ein gutes Beispiel ist die Mönckebergstraße in Hamburg", so Tim Lehmann, der sich als Stadtplaner viel mit Einzelhandelsentwicklung beschäftigt. "Durch eine attraktivere Gestaltung der Friedrichstraße können sich die Einzelhandelsumsätze dort verdoppeln."

Quelle und Kontaktadresse:
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. (ADFC), Bundesgeschäftsstelle Stephanie Krone, Pressesprecherin Friedrichstr. 200, 10117 Berlin Telefon: (030) 20914980, Fax: (030) 209149855

(dw)

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