Pressemitteilung | Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke-Stiftung e.V.

"Für eine kultursensible Altenpflege: Aufeinander zugehen - voneinander lernen"

(Köln) - "Viele Einrichtungen der Altenhilfe sind bislang noch nicht genügend auf die Hilfe, Betreuung und Pflege zugewanderter älterer Menschen aus andere Kulturkreisen vorbereitet. Die Zahl dieser Menschen wird in den nächsten Jahren enorm zunehmen. Nur durch eine personenzentrierte Pflege kann aber eine zielgruppengerechte Versorgung der älteren Migrantinnen und Migranten gewährleistet werden", forderte Großjohann vor rund einhundert Teilnehmern auf der Fachtagung "Für eine kultursensible Altenpflege: Aufeinander zugehen - voneinander lernen" in Köln.

"Wer die Person in den Mittelpunkt der Pflege rückt, wird besser auf die Probleme der hilfebedürftigen alten Menschen eingehen können, egal aus welchem Kulturkreis sie stammen." Ein Ziel, dem sich das Kuratorium Deutsche Altershilfe zusammen mit seinen Partnern im Arbeitskreis Charta für eine kultursensible Altenhilfe offiziell in einem Memorandum für eine kultursensible Altenhilfe verpflichtet hat. "Wir wollen mit diesem Memorandum dazu beitragen, dass ältere Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur Zugang zu den Institutionen der Altenhilfe erhalten und die Unterstützung bekommen, die sie für ein würdevolles Leben brauchen, erläuterte Angelika Ertl vom Arbeitszentrum Fort- und Weiterbildung Darmstadt, die zugleich Mitverfasserin des Memorandums ist.

Das Motto "Aufeinander zugehen - voneinander lernen" wird aber auch in der Kampagne für kultursensible Altenhilfe, deren Schirmherrin Bundesseniorenministerin Renate Schmidt ist, genutzt, um die Strukturen der Altenhilfe und der Migration-Sozialarbeit besser miteinander zu vernetzen. "Zugleich kann es auch als Sinnbild stehen für die tägliche Arbeit von Mitarbeitern der Altenhilfe mit ihren Klienten. Diese sollte geprägt sein durch eine gegenseitige Neugier aber auch durch eine Offenheit im Umgang miteinander", betonte die Pflegeexpertin des KDA, Christine Sowinski. Dazu gehöre auch das Umgehen mit schwierigen oder unangenehmen Erlebnissen in der Biografie der Klienten, die oft zum Trauma werden können. "Der Verlust von Heimat oder das Erleben von Gewalt hat zwar unterschiedliche Hintergründe, aber im Alter brechen diese als traumatische Erlebnisse oft unvermittelt wieder auf. Denn Erfahrungen zeigen, dass je älter, abhängiger und kränker ein Mensch wird, die Erinnerungen zur aktuellen Lebenswelt der Betroffenen werden können", so Sowinski.

Quelle und Kontaktadresse:
Kuratorium Deutsche Altershilfe - Wilhelmine-Lübke-Stiftung e.V. An der Pauluskirche 3, 50677 Köln Telefon: 0221/9318470, Telefax: 0221/9318476

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