GDV zum "Kompromiss" der Rentenreform
(Berlin) - Der GDV appelliert an die Koalitionsfraktionen, dem Plan der Bundesregierung, das Rentenniveau abweichend von den ursprünglichen Reformplänen nicht unter 67 Prozent sinken zu lassen, nicht zuzustimmen. Mit diesen Plänen gefährde die Bundesregierung ihr Ziel, den Beitragssatz langfristig auf 22 Prozent zu stabilisieren, erklärte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) in Berlin. Die Bundesregierung sei auf dem Weg, die Chance zu einer grundlegenden Reform der Alterssicherung zu verspielen. Bei der absehbaren Verdoppelung der Rentenempfänger folge aus der einfachen Mechanik des Umlageverfahrens, dass entweder die Beiträge verdoppelt oder die Leistungen halbiert werden müssten. Mit der politischen Festlegung auf ein Rentenniveau von 67 Prozent nähre sie in der Bevölkerung Hoffnungen, die sie langfristig enttäuschen müsse. Den Preis für diese Politik hätten die Kinder der heute Erwerbstätigen mit weiter steigenden Beitragssätzen zu zahlen.
Keinen Aktionismus vertrage auch die Neugestaltung der betrieblichen Altersversorgung. Deshalb biete der GDV der Bundesregierung Unterstützung bei der Ausgestaltung der geplanten Pensionsfonds an. Dafür müssten Lösungen gefunden werden, die das Sicherheitsbedürfnis der Arbeitnehmer und das Interesse der Arbeitgeber auf Kalkulierbarkeit ihrer Leistungsverpflichtungen in gleichem Maße berücksichtigten. Diese Voraussetzung erfülle die Einführung reiner Beitragszusagen des Arbeitgebers nicht. Das Risiko des Kapitalverlusts trage hier allein der Arbeitnehmer.
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