Pressemitteilung | Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V.

Gemüse und Obst können das Herzinfarktrisiko senken

(Aachen) - Die Cardio2000-Studie zeigte deutlich, dass bereits die passive Rauchinhalation zu einer signifikant erhöhten Gefahr für einen Herzinfarkt führt, berichtet heute Diplom Oecotrophologin Heike Laakmann von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik in Bad Aachen.

Gesellschaftssprecher Sven-David Müller empfiehlt die tägliche Aufnahme von mindestens 600 Gramm Gemüse und Obst, da die Wissenschaftler ebenfalls herausfanden, dass die Häufigkeit eines Herzinfarktes mit steigendem Gemüse- und Obstverzehr abnahm. Zusätzlich zu einer gemüse- und obstreichen Kost kann die Einnahme von Gemüse- und Obstkonzentraten sinnvoll sein, so Müller weiter. Wissenschaftler untersuchten 848 Patienten, die bereits ein erstes akutes Koronarereignis (Myokardinfarkt oder Angina pectoris-Anfall) hatten, in der Cardio2000-Studie, einer randomisierten fallkontrollierten Multicenterstudie in Griechenland. Den Patienten stellten sie 1.078 Kontrollpatienten gegenüber, die ihnen in Bezug auf Alter und Geschlecht ähnlich waren und keine kardiovaskuläre Erkrankung oder einen Verdacht auf eine solche aufwiesen. Die Wissenschaftler erhoben unter anderem Angaben zur Häufigkeit und Dauer der Konfrontation mit Passivrauch, zu den allgemeinen Lebens- und Nahrungsgewohnheiten und zu klinischen Risikofaktoren wie Bluthochdruck und erhöhten Blutfettwerten. Die Dauer der Konfrontation mit Passivrauch wurde unterteilt nach keiner, gelegentlicher (unter dreimal wöchentlich) und ständiger Exposition. Ebenfalls erfassten sie die Anzahl der Jahre der Passivrauchexposition seit dem Erwachsenenalter.

Die Studie zeigte, dass das Risiko eines akuten Koronarereignisses bereits bei geringer Exposition von 30 Minuten täglich deutlich ansteigt. Dieses Risiko erhöht sich weiter, wenn zusätzliche koronare Risikofaktoren vorhanden sind. Die Cardio2000 Studie quantifizierte zusätzlich den Obst- und Gemüseverzehr der Patienten und der Kontrollpersonen. Als Ergebnis zeigte sich mit zunehmender Häufigkeit des Verzehrs an Gemüse und Obst eine proportionale Abnahme der Häufigkeit von akuten Koronarerkrankungen zu bekommen.

Bei den Patienten mit einem Obstverzehr von fünf Portionen täglich zeigte sich im Vergleich zu den Patienten, die weniger als einmal täglich Obst zu sich nahmen, ein um 72 Prozent geringeres Risiko für ein akutes Koronarsyndrom. Aus dieser Studie lassen sich allgemein die Empfehlungen ableiten, täglich reichlich Gemüse und Obst zu konsumieren und als zweites, möglichst eine ständige Belastung durch Passivrauch zu vermeiden. Alternativ gibt es für Menschen, die täglich nicht genügend Gemüse und Obst verzehren, die Möglichkeit Gemüse- und Obstkonzentrate aus der Apotheke zur Nahrungsergänzung einzusetzen. Die Gesellschaft hat eine Broschüre zum Thema „Obst und Gemüse aus ernährungsmedizinischer Sicht” verfasst.

Quelle und Kontaktadresse:
Die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik Kurbrunnenstr. 5, 52066 Bad Aachen Telefon: 0241/6080832, Telefax: 0241/6080834

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