Generaldirektor der FAO Jaques Diouf traf DBV-Präsident Sonnleitner in Berlin
(Bonn) - Die Sicherstellung der Welternährung mit weiterhin zunehmendem Bevölkerungswachstum und das Erreichen fairer Regeln für einen weltweiten Handel zwischen Entwicklungsländern und Industrieländern macht einen vertieften internationalen Dialog erforderlich. Eine nachhaltige Land- und Forstwirtschaft, die Umwelt- und Tierschutz berücksichtigt sowie Lebensmittelsicherheit gewährleistet, gewinnt dabei eine Schlüsselrolle. Davon zeigten sich übereinstimmend der Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), Jaques Diouf, und der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, bei einem Treffen in Berlin überzeugt.
Diouf, ehemaliger Ministerpräsident des Senegal und seit 1994 Leiter der FAO, bewertete die Ergebnisse des Weltbauerntages in Hannover mit der starken Beteiligung der Schwellen- und Entwicklungsländer ausgesprochen positiv und sah 'eine gute Grundlage für die zukünftige Zusammenarbeit und die Kooperation zwischen FAO und DBV'. Der FAO-Generaldirektor erläuterte Sonnleitner ausführlich die Programme, die die FAO für die Verbesserung der Lebensmittelsicherheit, der Gesundheits- und Sozialstandards in den Entwicklungsländern durchführt. Es müsse jedoch sichergestellt werden, dass mit solchen Standards kein neuer Protektionismus aufgebaut werde, stellte Diouf fest.
Sonnleitner bestätigte, dass die Sorgen der Entwicklungsländer ernst genommen würden, betonte jedoch, dass die Märkte der EU und vor allem Deutschlands für die Agrargüter heute schon 'offen' seien. Die europäischen Umwelt- und Tierschutzstandards stellten keinen Protektionismus dar, sondern zeigten auf, unter welchen Bedingungen und gesellschaftspolitischen Anforderungen die heimischen Landwirte produzieren. Dies müsse in den WTO-Verhandlungen als Maßstab für die Ausgleichszahlungen der EU anerkannt und bewertet werden. Andernfalls stelle sich für die europäische Landwirtschaft im internationalen Handel die Überlebensfrage.
Diouf bot Sonnleitner eine Partnerschaft beim FAO-Informationsprogramm Telefood an. Beide Gesprächsteilnehmer vereinbarten einen fortgesetzten Meinungsaustausch über die Welternährungsfrage und über den Verlauf der WTO-Verhandlungen.
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Quelle: DBV