Pressemitteilung | BDÜ e.V. - Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer

Gerichtsdolmetscher überreichten Resolution an Staatssekretär Stadler /Eine Delegation von Gerichtsdolmetschern überreichte Justiz-Staatssekretär Dr. Max Stadler in Berlin eine Resolution. Darin fordern sie eine leistungsgerechte Vergütung.

(Berlin) - Am 24. Oktober 2011 überreichte eine Delegation von Vertretern des Bundesverbandes der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ) sowie der Assoziierten Dolmetscher und Übersetzer in Norddeutschland e.V. (ADÜ
Nord) dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesjustizministerium, Dr. Max Stadler, eine Resolution.
Darin fordern Gerichtsdolmetscher eine leistungsgerechte Vergütung für Dolmetscher und Übersetzer, die für die Justiz arbeiten. Die Resolution war am 26. März 2011 von den 300 Teilnehmern des 5. Deutschen Gerichtsdolmetschertages in Hannover verabschiedet worden. Die Vergütung von Dolmetschern und Übersetzern im Justizbereich ist durch das
Justizvergütungs- und -entschädigungsgesetz (JVEG) geregelt.
Im Bundesministerium der Justiz wird zurzeit eine Überarbeitung vorbereitet.

"Beim Gerichtsdolmetschen geht es um die Wahrung von Grundrechten", sagte BDÜ-Präsident André Lindemann im anschließenden Fachgespräch zur Novellierung des JVEG mit Staatssekretär Stadler, der die Delegation zusammen mit Ministerialrat Klaus Otto, Leiter des Kostenrechtsreferats, im Bundesjustizministerium in Berlin empfing. Lindemann: "Es muss zu einer deutlichen Anhebung des Honorars für Dolmetscher und Übersetzer kommen." Laut Grundgesetz hat jeder Angeklagte in einem Strafverfahren das Recht auf einen Dolmetscher oder Übersetzer, wenn er der deutschen Sprache nicht hinreichend mächtig ist. Nach Recherchen der Verbände kommen zunehmend Laien bei Gericht und in der Strafverfolgung zum Einsatz. Das führt zu einer mangelhaften Qualität der Dolmetschleistung und somit zu einer Gefährdung der Grundrechte der Betroffenen, denn Fehler des Dolmetschers können zu einem falschen Urteil führen und Verfahren in die Länge ziehen.

Staatssekretär Stadler, der früher selbst als Richter tätig war, zeigte Verständnis. "Wir haben ein Interesse daran, qualifizierte Kräfte für die Justiz zu gewinnen". Gleichwohl seien Grenzen gesetzt. Man müsse im Rahmen des realistisch Machbaren bleiben. Er stellte jedoch eine Anhebung der Sätze für Dolmetscher und Übersetzer, die für die Justiz arbeiten, in Aussicht. Der Entwurf für die Novellierung des JVEG läge voraussichtlich bis Ende des Jahres vor. Sobald der Entwurf vorliegt, wollen die Verbände wieder das Gespräch mit dem Bundesjustizministerium suchen.

Weitere Informationen: Die Resolution im Wortlaut, eine Hintergrundinformation und ein Pressefoto stehen im Online-Pressebereich des BDÜ unter www.bdue.de.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ) Pressestelle Kurfürstendamm 170, 10707 Berlin Telefon: (030) 88712830, Telefax: (030) 88712840

(cl)

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