Pressemitteilung | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

GEW: "3.250 Lehrkräfte legen am vierten Warnstreiktag die Arbeit nieder" / Bildungsgewerkschaft zur Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder: 5,5 Prozent mehr Gehalt, Tarifvertrag für Lehrkräfte und Hände weg von der Betriebsrente - Weit über 15.000 Lehrkräfte an Streikaktionen beteiligt

(Güstrow/Magdeburg/Bitterfeld) - Zum Abschluss der ersten Streikwoche haben am Freitag noch einmal 3.250 Lehrkräfte und Hochschulbeschäftigte in zwei Bundesländern die Arbeit nieder gelegt. Damit haben sich weit über 15.000 Pädagoginnen und Pädagogen an den vier Streiktagen, zu denen die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und die anderen DGB-Gewerkschaften aufgerufen hatten, beteiligt. Streikschwerpunkte waren Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Berlin. Die Beschäftigten machten sich für 5,5 Prozent, mindestens jedoch 175 Euro mehr Gehalt und einen Tarifvertrag für angestellte Lehrkräfte stark. Sie wehrten sich gegen die "Provokation" der Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde, den angestellten Lehrkräften einen Tarifvertrag diktieren zu wollen. Gleichzeitig wiesen sie den Vorstoß der Arbeitgeber nach Einschnitten in die Betriebsrente strikt zurück.

Gut 2.500 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes sind dem Aufruf der GEW, der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Gewerkschaft der Polizei (GdP) zum Streik gefolgt und versammelten sich zur zentralen Kundgebung in Güstrow. Mehr als die Hälfte der etwa 310 Schulen in Rostock und Schwerin sowie den Landkreisen Rostock, Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg sind heute bestreikt worden. Einige davon komplett.

Annett Lindner, Vorsitzende der GEW Mecklenburg-Vorpommern, betonte während der Kundgebung: "Die hohen Teilnehmerzahlen an den Warnstreiks zeigen, wie wichtig den Lehrkräften ein guter Tarifabschluss ist. Die vielen Kolleginnen und Kollegen erteilen den einseitig durch die Länder festgelegten Eingruppierungsmodellen und dem Angriff der Arbeitgeber auf die betriebliche Altersvorsorge eine deutliche Absage. Wir wollen nicht länger die Verantwortung für eine verfehlte Steuer- und Sparpolitik des Bundes und der Länder übernehmen!" In der ersten Streikwoche hatten sich in Mecklenburg-Vorpommern 4.400 Beschäftigte, darunter Polizisten und Feuerwehrleute, Pädagoginnen und Pädagogen, Beschäftigte öffentlicher Hochschulen sowie Angestellte aus den Verwaltungen an den drei Warnstreiktagen beteiligt.

An den Warnstreikaktionen in Sachsen-Anhalt, die in Magdeburg und ganztägig in Bitterfeld stattfanden, haben sich rund 750 Lehrerinnen und Lehrer beteiligt. Der GEW-Landesvorsitzende Thomas Lippmann unterstrich während der zentralen Kundgebung in Bitterfeld vor 300 Pädagoginnen und Pädagogen: "Die Kolleginnen und Kollegen machen an den Schulen trotz widrigster Rahmenbedingungen guten Unterricht für unsere Kinder. Eine gerechte Eingruppierung ist kein Gnadenakt der Arbeitgeber, sondern sollte eine Selbstverständlichkeit für diese hervorragende Arbeit sein!"

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Ulf Roedde, Pressesprecher Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt am Main Telefon: (069) 78973-0, Fax: (069) 78973-201

(sy)

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