Pressemitteilung | Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA)

Gewerkschaftspolitik auf Kosten der Allgemeinheit / Krankenhausarbeitgeber verurteilen Streikankündigung des Marburger Bundes scharf / VKA hat bereits weitreichende Gehaltssteigerungen vorgeschlagen

(Frankfurt am Main) - Mit völligem Unverständnis haben die Krankenhausarbeitgeber auf den heute (7. Mai 2010) angekündigten Streik des Marburger Bundes an kommunalen Krankenhäusern reagiert: "Der Marburger Bund hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden. Er blendet die Situation der kommunalen Krankenhäuser und das gesamtwirtschaftliche Umfeld aus und betreibt Gewerkschaftspolitik auf dem Rücken von Patientinnen und Patienten", so Joachim Finklenburg, Verhandlungsführer der VKA für die Krankenhäuser.

Die VKA hat bereits am 8. April 2010 einen unterschriftsreifen Vorschlag für einen Tarifabschluss vorgelegt. Demnach sollen die Ärztegehälter über eine Laufzeit von 33 Monaten um 2,9 Prozent steigen. "Schwerpunkt unseres Vorschlags ist die deutliche Erhöhung der Bereitschaftsdienstentgelte, und zwar um 16 bis 24 Prozent. Erstmals gäbe es einen Nachtarbeitszuschlag im Bereitschaftsdienst. Besonders profitieren würden außerdem junge Ärzte, die schneller in höhere Gehaltsstufen aufsteigen würden", erläutert Finklenburg. "Gerade vor dem Hintergrund dieses weitreichenden Vorschlags, den starken Gehaltszuwächsen der Ärzte in den letzten Jahren und der schwierigen Lage der Krankenhäuser kann der Streikaufruf nur verurteilt werden. "Es ist den Bürgern und den Beitragszahlern in der aktuellen wirtschaftlichen Lage nicht zu vermitteln, dass auf ihre Kosten die Ärztegehälter abermals überdurchschnittlich steigen sollen."

Der Marburger Bund ist bis zum heutigen (7. Mai 2010) Tag nicht von seinen Maximalforderungen - fünf Prozent Gehaltssteigerung plus vier Prozent für weitere Regelungen - abgerückt. Damit fordert er zum dritten Mal in Folge überproportionale Steigerungen für eine der ohnehin am besten verdienenden Berufsgruppe. Die Ärztegehälter sind in den vergangenen fünf Jahren um 20 bis 30 Prozent gestiegen. Der Marburger Bund ist die einzige Gewerkschaft, die die wirtschaftliche Situation der betroffenen Unternehmen, in diesem Fall der Krankenhäuser, bei ihren Tarifverhandlungen vollkommen außer Acht lassen will. Alle anderen Branchen - Metall, Chemie, öffentlicher Dienst - haben in diesem Jahr mit ihren Tarifabschlüssen Rücksicht auf die jeweilige Wirtschaftslage genommen. Der Tarifabschluss für die nicht-ärztlichen Beschäftigten in kommunalen Krankenhäusern beträgt 2,3 Prozent bei einer Laufzeit von 26 Monaten. Die Tarifsteigerung für Ärzte an Uni-Kliniken beträgt in diesem Jahr 1,2 Prozent.

Trotz des Streikaufrufs bleiben die Krankenhausarbeitgeber bei ihrer Aussage, dass der Tarifkonflikt nur am Verhandlungstisch gelöst werden kann: "Die VKA ist jederzeit zur Fortsetzung der Tarifverhandlungen bereit", so Finklenburg.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) Katja Christ, Referentin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Allerheiligentor 2-4, 60311 Frankfurt am Main Telefon: (069) 920047-50, Telefax: (069) 920047-99

(el)

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