Gottschalk: Biokraftstoffe brauchen zukunftsorientiertes Gesamtkonzept
(Frankfurt) - Die Schaffung leistungsstarker Alternativen zu fossilen Kraftstoffen ist ein nationales Anliegen und bedarf einer gemeinsamen nationalen Anstrengung, forderte Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf einer internationalen Konferenz des Bundeslandwirtschaftsministeriums zu Biokraftstoffen am 16. Mai 2006 in Berlin. Das bedeute auch, dass die durch den Beimischungszwang entstehenden Mehrkosten nicht allein bei den Verbrauchern abgeladen werden dürften. Ein einfacher Beimischungszwang per Quote ohne steuerliche Flankierung sei eine Steilvorlage für Preiserhöhungen, sagte der VDA-Präsident.
Die deutsche Automobilindustrie sei entschlossen zu handeln. Sie bereite ihre Fahrzeuge gegenwärtig auf eine Beimischung von Biokraftstoffen bis zu 10 Prozent vor. Voraussetzung dafür sei allerdings ein steuerliches Förderkonzept, das die noch bestehende Lücke in der Wettbewerbsfähigkeit dieser Kraftstoffe abdecke und gerade auch den Biokraftstoffen der 2. Generation eine faire Chance gebe.
Es dürfe bei Biokraftstoffen nicht um Partikularinteressen gehen, betonte der VDA-Präsident. Er forderte alle Beteiligten auf, gemeinsam unter der Führung der Bundesregierung eine Gesamtstrategie zur Förderung von Biokraftstoffen mit einem expliziten Vorschlag für deren steuerliche Förderung zu entwickeln. Es müsse jetzt darum gehen, die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass Biokraftstoffe eine gerechte Chance erhalten, markt- und wettbewerbsfähige Kapazitäten aufzubauen und der Industrie damit langfristige und verlässliche Planungsperspektiven eröffnet werden, so Prof. Gottschalk.
Nach Auffassung der Automobilindustrie sollte eine differenzierte steuerliche Behandlung auch in Zukunft einen Teil der Mehrkosten über die Steuern abfangen. Das Ausmaß, in dem das geschehe, sollte sich nach der ökologischen Leistungsfähigkeit richten und einen Anreiz für Investitionen in besonders CO2-sparende und umweltfreundliche Kraftstoffe setzen. Prof. Gottschalk betonte zudem die Wichtigkeit europaweit gültiger Qualitätsstandards.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)
Eckehart Rotter, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Westendstr. 61, 60325 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 975070, Telefax: (069) 97507261
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- IAA MOBILITY 2021: In Zukunft parkt das Auto selbst / VDA stellt mit Gemeinschaftsprojekt "Automated Valet Parking" fahrerlose Parkfunktion vor / MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN
- VDA-Präsidentin Hildegard Müller: "Es ist auf der IAA MOBILITY zu sehen, was sich weit über Deutschland hinaus an neuer Mobilität auf den Weg macht" /Weltweit größtes Mobilitätsevent beginnt am Montag
- Mattes: Deutsche Hersteller zeigen viele Innovationen in Genf